Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Emotionslos

Die verlorene Tochter der Sternbergs - Armando Lucas Correa

Die verlorene Tochter der Sternbergs
von Armando Lucas Correa

Bewertet mit 2 Sternen

Distanzierte Schilderung der Shoah in Frankreich

Seltsam distanziert schildert Correa die Auswirkungen des tödlichen Judenhasses auf eine Familie aus Deutschland. Eine Buchhändlerin und ein Arzt gründen in den 1930er Jahren eine Familie, die nicht lange zusammenleben wird.  
Die eigentliche Hauptperson dabei ist Lina, die jüngere Tochter der beiden. Im Laufe der Geschichte verliert sie eigentlich bis zum 10. Lebensjahr alle Menschen, die ihr nahe sind. Der Autor schildert dies erschreckend emotionslos und macht es dem Leser dadurch schwer, sich den Figuren zu nähern. 
Es gibt noch eine Rahmenerzählung in der Gegenwart, deren Sinn nicht wirklich deutlich wird. Es gibt kein Wiedersehen, keine Aussöhnung mit dem Geschehenen, keinen Neuanfang. 
Ein Buch über eine schreckliche Zeit, das den Leser deprimiert zurücklässt. 
Unverständlich bleibt übrigens für Leser von "Das Erbe der Rosenthals" der Bezug der Hauptpersonen aus der Gegenwart zu Lina.