Rezension

Empfehlung!

Die schlimmste Reise der Welt - Die Graphic Novel -

Die schlimmste Reise der Welt - Die Graphic Novel
von Sarah Airriess

Bewertet mit 5 Sternen

Sehr spannend finde ich schon die persönliche Geschichte der Autorin/ Comic- Zeichnerin und die großartige Motivation, die hinter diesem Comic steckt.

Aus vielen Erzählungen ist von dieser Reise, von diesem Wettlauf zum Südpol bekannt, der für Scott und seine Crew leider tödlich endete. Gefunden wurden schriftliche Auszeichnungen, die das ganze Ausmaß der Tragödie zeigen.

Viel spannender finde ich nun, dass sich eine (ehemals bei Disney arbeitende) Comic- Zeichnerin an diese Geschichte erstmals visuell gewagt hat.

Schon zum Einstieg werden hier die Charaktere ausführlich vorgestellt. Auch spielt immer wieder der Team- Spirit eine Rolle, der hier sehr oft in den Bildern erklärt wird - und der auch in der Realität während der ganzen Reise bis zum Ende durchtränkt war.

Die in Kanada geborene Autorin kündigte ihren Job bei Disney um sich diesem Projekt (in zwei Bänden) ausführlich zu widmen. Dafür zog sie sogar nach Großbritannien, um neben dem Zeichnen ihre Studien über die Geschichte voranzutreiben.

Das wird auch deutlich, wenn man in den hinteren Teil des Buchs blickt. Der Angang bietet präzise Beschreibungen zu den jeweiligen Bildern und Panels des Comics. Man kann noch einmal die Textauszüge der originalen Aufzeichnungen nachlesen, auch werden hier genaue Grafiken und Beschreibungen von Landkarten und zu beispielweise, dem Setzen eines Segels, beschrieben. Spannend!

Das erste Mal, als die Autorin über die Geschichte von Scott stolperte, war während ihrer Zeit in Los Angeles, als sie über die Geschichte im Radio hörte, seitdem lies sie diese Reise nicht mehr los.

Die Expedition, die nun mehr als hundert Jahre zurückliegt und zwischen 1910 and 1913 stattfand, wird hier sehr gut rübergebracht - die Kleidungen und die Ausstattung der Crew sind historisch wiedergegeben. Man kann in die Welt von damals eintauchen und nur allzu gut nachempfinden, wie es gewesen sein muss.

Beindruckend sind immer wieder die Zeichnungen der hiesigen Maschinenkessel im Herzen des Schiffs. Aber auch die schwierigen Umstände zu See bei schlechtem Wetter werden hier fantastisch dargestellt.

Sicherlich gibt es mittlerweile schon viele wissenschaftliche Studien über diese Reise. Dass diese Reise in der jeder Sicht brutal war, wird in den hinteren Texten deutlich. Der Comic allerdings (hier der erste Band) greift diese Tragödie nur bedingt an, denn für die Autorin steht ausdrücklich nicht der Horror im Vordergrund, sondern der Zusammenhalt der Crew UND die Crew (die oftmals nicht genug erwähnt wird). Genau dieses Mittel, die Charaktere auf ihre eigene Art und Weise zu zeichnen und sie als eine Art Helden zu zeichnen, gefällt mir sehr gut.

Ich bin gespannt auf den zweiten Teil, denn jetzt beginnt die Reise erst recht...!

Empfehlung!