Rezension

Empfehlung für ein jüngeres Lesealter

Sonnentänzer
von Ana Jeromin

Bewertet mit 3 Sternen

Diese Rezension erscheint auch auf meinem Blog www.zeilenliebe.wordpress.com.

Allgemeines:

Sonnentänzer ist am 18.03.2016 bei Coppenrath erschienen. Bei meinen Recherchen zu diesem Jugendbuch bin ich darauf gestoßen, dass der Name der Autorin ein Synonym ist. Unter dem Synonym Ana Jeromin schreibt hier Autorin Anika Beer, die der ein oder andere vielleicht schon kennt. Auf den 272 Seiten von Sonnentänzer können wir also eine Geschichte von Anika Beer lesen.

Auf Sonnentänzer bin ich vor allem wegen des Titels aufmerksam geworden. Ich habe eine große Affinitiät zum Tanzen – Sonnentänzer ist da also sehr passend und klingt für mich einfach schön. Die Gestaltung des Covers macht ebenfalls neugierig. Dominiert wird es von einem Gesicht, das zum Großteil von roten Haaren verdeckt wird. An den Rändern ist es eingefasst von Federn, die auch durch ihre Haptik einen besondern Eindruck hinterlassen.

Inhalt:

“Die 15-jährige Kathrin liebt es, draußen in der Natur zu sein – schon allein deshalb, weil sie ihre halbe Kindheit bei den Haida-Indianern in Kanada verbracht hat. Mittlerweile lebt sie mit ihrer Familie wieder in Deutschland und ist mehr als überrascht, als plötzlich ihr damals bester Freund Táan gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Sigai auftaucht. Schnell ist klar, dass sie nicht gekommen sind, um mit ihr die Ferien zu verbringen. Ehe Kathrin sichs versieht, wird sie von einem unverzeihlichen Fehler in ihrer Vergangenheit eingeholt. Und alles dreht sich auf einmal wieder um die wertvolle Schachtel der Haida, die Kathrin gestohlen hat – nicht ahnend, welche Geister sie damit rief …” (Quelle: Coppenrath Verlag)

Meine Meinung:

Sonnentänzer ist eine Mischung aus Mystik und einer kleinen Portion Liebe. Viele Themen, die für Kinder und Jugendliche eine Rolle spielen, werden mit großem Lebensweltbezug thematisiert. Was ist wahre Freundschaft? Was ist Liebe? Glaube ich an mich selbst? – um nur einige Aspekte zu nennen. Für mich ist dadurch insgesamt der Eindruck entstanden, dass es sich eher um ein Kinder- bzw. Jugendbuch für recht junge Leser handelt. Der Verlag empfiehlt es von 12-15 Jahren. Ich glaube, ich hätte es auch schon mit 8-10 Jahren gelesen. Sonnentänzer hat eine gute Lesbarkeit – ein Schriftbild, das den Lesefluss von Kindern- und Jugendlichen unterstützt – und kommt auf eine Seitenzahl, die in diesem Alter absolut machbar ist. 272 Seiten klingen vielleicht erstmal nach zu viel für 8-10-jährige, aber es ist ein großes Schriftbild. Für Kinder und Jugendliche finde ich dieses Buch wirklich schön.

Ana Jeromin gelingt es, die Mystik, die in Sonnentänzer durch die Kultur der Haida-Indianer vermittelt wird, interessant zu beschreiben. Sie verwendet dabei schöne Elemente der indianischen Kultur – ich kann mir vorstellen, dass vieles so auch wirklich existiert. Mit Kathrin und Táan beschreibt sie zwei Protagonistin, die durchaus großes Entwicklungspotential haben. Im gegebenen Handlungsrahmen erscheinen sie aber beide authentisch. Zwillingsbruder Sigai bleibt größtenteils zu blass.

Für mich persönlich war dieses Buch nett und hat mich für etwa eine Stunde unterhalten. Ich lese sehr viel im Jugendbuchbereich und habe einfach einige Schwächen entdeckt, die Sonnentänzer für mich nicht als All-Age-Roman oder für eine ältere Zielgruppe funktionieren lassen. Aber ich glaube, dass es für Kinder und Jugendliche großartig sein kann.

Fazit:

Sonnentänzer ist für mich nur ein schönes Buch für ein paar Stunden an einem gemütlichen Nachmittag auf der Couch. Ich kann jedoch eine eindeutige Leseempfehlung für ein jüngeres Lesealter aussprechen.