Rezension

Endlich Endzeit!

Versunkene Städte - Paolo Bacigalupi

Versunkene Städte
von Paolo Bacigalupi

Bewertet mit 4 Sternen

Wirklich brauchbare Science-Fiction.

Nach seinem großartigen Sci-Fi-Romandebüt „Biokrieg“ und dem Nachfolger „Schiffsdiebe“ führt uns Paolo Bacigalupi wieder in eine Zukunft, in der die Welt von heute nur noch eine schwache Erinnerung an goldene Zeiten ist.

Nach Zerstörungen durch Kriege und Naturkatastrophen leben die meisten Menschen im Elend, staatliche Ordnung gibt es (zumindest in Nordamerika) nicht mehr, die technologische Supermacht von heute ist dem gestiegenen Meeresspiegel zum Opfer gefallen. Die technisch und kulturell führende Nation China hat  ihre Hilfe für Nordamerika eingestellt und die Überlebenden der Anarchie überlassen. Die lokalen Machtstrukturen beruhen auf nackter Gewalt, Kriegsherrn kämpfen mit ihren marodierenden Truppen um die letzten Ressourcen.

Erzählt wird die Geschichte zweier Jugendlicher, die dieser Welt des Elends entfliehen wollen. Mit der Unterstützung einer gentechnisch erzeugten Kreatur, die ihrer Bestimmung und Prägung als Kampfmaschine entfliehen möchte, suchen sie ihren Weg durch das überschwemmte Kriegsgebiet des heutigen Washington D.C..

Durchaus spannend, aber auch routiniert beschreibt Gacigalupi diese Odysse. Die Beschreibung der Orte und der Hintergründe bleibt eher blaß und erreicht nicht die atmosphärische Dichte wie in „Biokrieg“.

Wer den Stil von Paolo Bacigalupi mag ist hier aber trotzdem gut bedient, sollte sich aber keinen Pageturner wie „Biokrieg“ erwarten.