Rezension

endtäuscht,

Anders Leben -

Anders Leben
von

Bewertet mit 3 Sternen

Meine Erwartungen: Ich hatte gehofft, durch das Buch eine andere Sichtweise auf die Problematik des selbstverletzenden Verhaltens zu bekommen oder mehr über Hintergründe zu Erfahren. Ich lerne derzeit Ergotherapeutin und lese Bücher über Lebenserfahrungen, um mehr und intensiver über die Themen zu Erfahren und zu schauen, wo ich später ansetzen könnte. Ich will nicht sagen, dass meine Erwartungen hoch waren, aber ich war sehr gespannt auf das Buch. Meine Meinung zum Buch: Das Buch hat einen komplizierteren Aufbau und dadurch gibt es immer wieder große Brakes. Es ist erklärt was SSV ist und ein paar wenige Ursachen und Hintergründe sind benannt, sowie Alternativen. Anschließend gibt es zu und von verschiedenen Personen so eine Art Erfahrungsbericht, meist in Form eines Tagebucheintrags und anschließend im folgenden Kapitel eine Befragung der Personen. Im Anschluss zeigt das Buch noch Gedichte und Zeichnungen von Personen mit Selbstverletzenden Verhalten. Zum Schluss, bevor Anlaufstellen für Betroffene genannt werden kommt noch so eine Art Erfahrungsbericht, wie ich mir das ganze Buch gewünscht hätte. Der Autor nennt es "BorderlineCase". Es ist aber schwer in den Text zu finden und zu wissen, was der Autor eigentlich will. Die Texte sind an sich ganz gut geschrieben und die Gedichte sowie die Zeichnungen sind toll. Sie sagen mehr aus, wie der ganze Text im Buch. Beim Lesen der Texte gewann ich teilweise den Eindruck, wie das der Text einfach runter geschrieben ist. Man versuchte Emotionen beim Leser zu Erwecken, es gelang aber nicht. Was wirklich schade ist., Es sind Berichte von Menschen, die sich selber verletzen, eigentlich aufhören wollen aber nicht können und bis auf eine Betroffene machte es mir nicht den Anschein, dass sie sich wirklich helfen lassen wöllten. Am Anfang vom Buch wird angedeutet, dass die schwarze Szene nicht gleich Borderline bedeutet. Der Inhalt der Texte sagt da aber was Anderes. Die Szene wird als "Familie" bezeichnet, die den Betroffenen wohl besser helfen könnten wie die Ärzte. Ich habe eine andere Einstellung zu dem Thema, drum kamen das Buch und ich wohl nicht so zusammen und meine Meinung hat sich noch gefestigt und nicht verändert, so wie ich es mir erhofft hatte. Die Hintergründe die ich erfahren wollte, waren keine neuen, sondern das was man im Alltag auch dazu erfährt. Allgemein ist das Buch sehr düstern geschrieben und es entstand bei mir der Eindruck, dass Sterben, doch eigentlich besser wäre. Das Buch hat nicht viele Seiten, dazu noch viele Illustrationen und Gedichte, die die Seiten schnell füllen. Trotzdem habe ich eine gefühlte Ewigkeit an dem Buch gelesen.

http://www.zwinkerlingsbibliothek.de/2015/11/gastzezension-jule-dark-angel-anders.html