Rezension

Enttäuschend

Kuss der Wölfin - Die Begegnung (Band 3) - Katja Piel

Kuss der Wölfin - Die Begegnung (Band 3)
von Katja Piel

Bewertet mit 2 Sternen

Marcus hat den Ring, Anna, Sam und ihre Verbündeten sind auf der Suche nach ihm, er darf den Ring auf keinen Fall behalten.

Die ersten beiden Teile der Trilogie haben mir gut gefallen, ich habe aber einige Zeit verstreichen lassen, und erst jetzt den letzten Teil gelesen, der mich leider gar nicht überzeugen konnte, im Gegenteil.

Mich stört so Einiges: Die Charaktere, vor allem Sam, handeln wenig nachvollziehbar, Sam möchte unbedingt von Anna gewandelt werden, bockt, zickt, ist beleidigt und bedient sich schließlich eines mehr als hinterhältigen Tricks, und das alles in einer Zeit, in der Wesentliches auf dem Spiel steht. Diese Storyline ist einfach nur unnötig. Auch Alexa will unbedingt gewandelt werden, Adam, bis vor kurzem noch homosexuell, ist unsterblich in Alexa verliebt. Marcus braucht unbedingt einen weiblichen Werwolf in seinem Rudel, warum bleibt offen, ebenso, warum diejenige, die er sich dafür aussucht, so besonders gut dafür geeignet zu sein scheint. Anna erscheint mir als Einzige „normal“ zu sein.

Sehr sauer aufgestoßen ist mir dieses Mal die Reduzierung auf das Äußerliche. Mollig zu sein ist offenbar schlecht, deshalb ist es auch besonders erstrebenswert verwandelt zu werden, da man danach wie ein Topmodell aussieht.

Besonders gefallen haben mir bisher die Rückblenden, in diesem Roman erfahren wir z. B. etwas aus Sams Kindheit. Völlig unnötig für die Handlung und richtig geschmacklos ist allerdings die Rückblende, in der wir Marcus und einige seiner Werwölfe im 3. Reich erleben. Sie wirkt zudem sehr aufgesetzt, offenbar sollte unbedingt noch etwas zur „3. Reich-Werwolfsache“ untergebracht werden. Um zu zeigen, wie verdorben Marcus und die Seinen sind (ist das überhaupt noch nötig?), hätte man sehr gut auch andere Szenen nehmen können.

Wie schon in den Vorgängern gibt es auch hier wieder einige Sexszenen, die mir allerdings dieses Mal sehr aufgesetzt (und teilweise sehr kitschig) vorkommen. Mir fehlt es übrigens auch gänzlich an Spannung. Künstliche erzeugte Spannung gibt es zwar, wenn z. B. Anna und ihre Gruppe immer wieder auf den selben Trick Marcus' hereinfallen, aber das hat mir nicht gereicht. Ebenso fehlte es mir an phantastischen Szenen, gut, es gab ein paar Verwandlungen, aber sonst deutete wenig auf das Genre hin.

Mir kommt es vor, als habe Katja Piel den dritten Teil der Trilogie schnell und lieblos heruntergeschrieben. Die oft sehr unsaubere Sprache und die noch recht vielen Fehler deuten ebenso darauf hin. Ich habe mich bei der Lektüre des Romans stellenweise sehr geärgert. Immerhin kann man den Roman trotz allem zügig lesen, die kurzen Kapitel erleichtern das noch.

Mit dem dritten Teil der Trilogie ist die Geschichte um die Gestaltwandlerin Anna noch nicht zu Ende, es gibt noch zwei weitere Teile. Wahrscheinlich werde ich diese nicht mehr lesen. Für „Die Begegnung“ kann ich leider keine Leseempfehlung aussprechen.