Rezension

Enttäuschend

COLD CASE - Das gebrannte Kind -

COLD CASE - Das gebrannte Kind
von Tina Frennstedt

Bewertet mit 3 Sternen

Die Cold Case Ermittlerin Tess Hjalmarsson soll bei einem aktuellen Fall von Brandstiftungen mit Todesfolge aushelfen. Die Ermittler brauchen dringend Unterstützung, da es bereits fünf Brände mit vier Toten gegeben hat. Schnell wird klar, dass die aktuellen Brände einem Fall von vor 15 Jahren ähneln, der nie aufgeklärt werden konnte.

Nachdem der erste Fall von Tess Hjalmarsson im Jahr 2020 zu meinen Highlights gezählt hat, war ich sehr gespannt auf „Cold Case – Das gebrannte Kind“ von Tina Frennstedt. Dieses Buch ist der mittlerweile dritte Fall der Cold Case – Reihe.

Das Buch startet direkt mit viel Tempo. Sowohl in Tess Privat- als auch in ihrem Berufsleben passiert jede Menge. Dadurch präsentiert uns die Autorin sehr viele Verdächtige, sowohl für die Brände als auch für Ungereimtheiten im Privatleben der Ermittlerin. Durch die vielen Brände und verdächtigen Umstände im privaten Umfeld von Tess habe ich die ersten Seiten förmlich verschlungen. 

Gut gefallen hat mir, dass die Autorin Corona und seine Folgen wie selbstverständlich in die Handlung einfließen lässt. Immer wieder tragen Menschen Masken, halten Abstand, Besprechungen finden im größten Raum der Behörde statt usw. Da die Autorin das Pandemiethema jedoch nur da anbringt, wo es für mich schon zum Alltag dazu gehört, habe ich es nie als störend empfunden.  Die Geschichte wird dadurch mit Realität geimpft.

Sehr schnell war mir als Leserin jedoch klar, wer für die Taten verantwortlich ist. Das hat dem Buch ein wenig die Spannung genommen. Wäre die Auflösung spannend und nachvollziehbar, hätte dies meiner Lesefreude nichts anhaben können. Leider hat die Autorin es nicht geschafft, mir den Täter und seine Motive nahezubringen. Ganz im Gegenteil finde ich sein Handeln völlig unlogisch und nicht nachvollziehbar. Bei den Opfern gab es für mich dann auch noch einen großen Logikfehler, den die Autorin nur durch weitreichende Erklärungen hätte ausgleichen können. Dies hat sie jedoch unterlassen.

Tess ist in diesem Buch leider nicht gut weggekommen. Sie verhält sich immer wieder wie eine unbedarfte Bürgerin. Sie fühlt sich in ihrem privaten Umfeld bedroht, merkt sich jedoch weder KFZ-Kennzeichen von verdächtigen Autos noch wird sie aktiv, als jemand versucht, ihren Hund zu vergiften. Aber auch in ihrer Funktion als Polizistin verhält sie sich mehrere Male vollkommen unprofessionell, sodass ich an ihrer Eignung für diesen Beruf zweifle.

Fazit: Leider hat mich das Buch enttäuscht, da ich es nicht für gut durchdacht halte.