Enttäuschend, sehr schade!
Bewertet mit 2 Sternen
Atticus O’Sullivan ist ein 21-jähriger junger Mann, der mit seinem irischen Wolfshund Oberon in einer Stadt im Süd-Westen der USA lebt. Atticus ist ein Druide, der die geringe Götterdichte in den USA sehr schätzt, besonders aber, ist es hier unwahrscheinlich dem Gott Aenghus Óg zu begegnen, denn er und Atticus haben kein besonders harmonischen Verhältnis zueinander, denn Atticus hat ein überaus mächtiges Schwert in seinem Besitz, dass Aenghus Óg nur zu gerne haben möchte. Ich bin lange um dieses Buch geschlichen und habe mich sehr darüber gefreut es bei einer Umfrage des Klett-Cotta Verlages gewonnen zu haben - damit hatte ich gar nicht gerechnet. Auch wenn ich Geschichten mit Göttern und Bezügen zur Mythologie liebe, wie es auch Die Geheimnisse des Nicholas Flamel von Michael Scott der Fall ist, so muss ich ehrlich gestehen, dass Gehetzt leider kein Lesegenuss für mich war. Aber alles der Reihe nach, denn der Anfang des Buches hat mir nämlich ganz gut gefallen. Ich mochte die Atmosphäre, den Schreibstil und die Schlagfertigkeit von Atticus. Ich mochte den Humor, besonders, wenn Atticus sich mit seinem irischen Wolfshund unterhielt - ja, die beiden unterhalten sich (telepathisch). Auch ließ die erste Actionszene nicht lange auf sich warten und machte Lust auf Mehr.
Aber durch die blumige Sprache des Autors zog sich manches ein wenig in die Länge. Gut, damit konnte ich noch leben, da hat Stephen King mich mit abgehärtet, aber ich habe mit diesem Buch ein ganz anderes Problem. Aber zu dem kommen wir gleich. Denn auch die Idee des Buches hat mir gefallen, es ist zwar nichts weltbewegend Neues gewesen, von überaus mächtigen Schwerter, die so mancher Gott sein Eigen nennen möchte, gibt es bestimmt schon hunderte Bücher darüber. Atticus wird in dem Buch wortwörtlich durch die Stadt gehetzt, denn Aenghus Óg möchte unbedingt dieses Schwert haben, schickt aber seine Dienerschaft, wie ich es jetzt mal nenne, dazu gehören auch ein paar Hexen, mit denen er ein Bündnis geschlossen hat. Blut fließt hie und da auch, »Gut!«, dachte ich, aber das größte Problem an der Sache war der Protagonist selber. Beziehungsweise, dass, was der Autor mit ihm gemacht hat. Bis zur Hälfte des Buches fand ich es noch ganz genial, wie Atticus sich aus den brenzligsten Situationen heraus windete, aber, danach war es nur noch langweilig und die Spannung war flöten gegangen ...
Denn wenn man das Muster einmal durchschaut hat, macht es absolut keinen Spaß mehr. Was? Atticus wurde in seinem Laden angeschossen? Da braucht er nur einen Anruf tätigen und sein Anwalt erledigt den Rest. Leichen werden mit einem Tarnzauber im Garten verscharrt und Atticus steckte auch nie wirklich knietief in der Scheiße - also ehrlich ... Da hätte man an einigen Stellen so viel herausholen können, dass dem Buch den nötigen Pfiff gegeben hätte, aber auch spannende Wendungen blieben ebenfalls aus. Alles war so larifari, Friede, Freude, Eierkuchen. Echt schade! Da hatte ich mir ein bisschen mehr von erhofft.