Rezension

Er war's, er war's nicht...

Täuscher - Andrea Maria Schenkel

Täuscher
von Andrea Maria Schenkel

Bewertet mit 4.5 Sternen

Man schreibt das Jahr 1922: Landshut
Ein grausiger Doppelmord erschüttert die (Klein)Stadt.
Ein Täter ist schnell gefunden. Es kommt zur Gerichtsverhandlung und alle sind von seiner Schuld überzeugt. Er jedoch, plädiert auf unschuldig…

Die Autorin Andrea Maria Schenkel schafft es durch den Wechsel von Erzählperspektiven und  Zeitsprüngen den Leser in den Bann der Geschichte zu ziehen. Durch den Sprachstil (dialektdurchsetzt) und die bildhaften Formulierungen fühlt man sich nach 1922 zurückversetzt. Die beteiligten Personen lernt man nur über Beschreibungen und Aussagen von Dritten kennen, und der Leser bildet sich so seine Meinung über den Tathergang.
Das Ende ist in dieser Konsequenz –nach heutiger Sicht- nicht vorhersehbar und lässt auch einige Fragen offen. Aber wer sagt, dass ein Kriminalroman alle Fragen beantworten muss?

Ich möchte dieses Buch allen empfehlen, die nicht nur 08/15 Kriminalromane lesen mögen, und sich gerne einmal in eine andere Zeit versetzen lassen möchten.
Es war für mich sicher nicht das letzte Buch von Andrea Maria Schenkel, das ich gelesen habe.