Rezension

Erfrischende High Fantasy

Weltenmagie - Der letzte Drache - Aileen P. Roberts

Weltenmagie - Der letzte Drache
von Aileen P. Roberts

Bewertet mit 5 Sternen

„Der letzte Drache“ ist der 1. Band der Weltenmagie-Trilogie, die wiederum der Weltennebel-Trilogie nachfolgt. Auch wenn beide in derselben Welt spielen und auch einige Personen in der einen wie in der anderen Trilogie ihren Platz haben, kann man ohne Weiteres hier quer einsteigen, denn der Weltentwurf sowie bedeutende Ereignisse in der Vergangenheit werden hier noch einmal kurz angerissen. Wichtige Charaktere werden am Anfang des Buches noch einmal in Erinnerung gerufen. Für neue Leser ist das zu Beginn vielleicht viel geballte Information, deren Sortierung aber durch das Personenverzeichnis am Ende des Buches erleichtert wird.  

Nach dem Ende der Weltennebel-Reihe sind etwa 20 Jahre vergangen. Im vorliegenden Band übernehmen die damaligen Kinder die Hauptrollen: Leána, die Tochter von Darian und Aramia, Kayne, der Sohn von Elysia und ? (*g*) und Toran, der Sohn von Atorian und Kaya. Sie brechen zu einer Reise durch Albany auf und erleben allerhand Abenteuer. Schließlich gelangen sie sogar durch ein Portal in unsere Welt, wo die Abenteuer weitergehen. Hier lernen sie den geheimnisvollen Rob kennen. Außerdem müssen sie sich mit unseren neumodischen Errungenschaften wie Banknoten, Autos und Computern auseinandersetzen. Das Erstaunen der jungen Leute aus Albany wird von der Autorin sehr einfühlsam beschrieben.

Schon die Weltennebel-Trilogie hat mich aufgrund der vielfältigen fantastischen Welt und des angenehmen, lebendigen Schreibstils von Aileen P. Roberts fasziniert. Aber „Der letzte Drache“ hat mir sogar noch besser gefallen. Die jungen Protagonisten sind so herzerfrischend. Freunde, die sich ständig kabbeln und gegenseitig necken, die aber füreinander da sind, wenn es darauf ankommt. Die Erzählung sprüht geradezu vor witzigen Dialogen und ulkigen Szenen. Dabei bleiben aber die Spannung und auch romantische Gefühle nicht auf der Strecke. Alles ist wohldosiert und ergibt eine wirklich tolle Mischung.

Die Charaktere sind liebevoll und detailliert ausgearbeitet. Speziell in die drei Protagonisten kann man sich gut hineinversetzen, weil man sie ganz gut kennenlernt. Gerade weil jeder seine Ecken und Kanten, seine ganz speziellen Eigenarten und Vorlieben hat, wirken sie sehr realistisch. Und jeder ist auf seine eigene Art liebenswert. Unter den Nebenfiguren gibt es einige, die man (noch) nicht durchschauen kann, die noch ein Geheimnis mit sich herumtragen. Hier kann man wunderbar spekulieren, wohin die Geschichte uns noch führen wird.

Band 2 soll im März 2015 unter dem Titel „Das vergessene Reich“ erscheinen. Ich freue mich jetzt schon darauf.