Rezension

Ergänzungsgeschichte zur Gereon-Rath-Reihe

Moabit - Volker Kutscher

Moabit
von Volker Kutscher

Bewertet mit 4 Sternen

Aufwändig gestaltet, Inhalt nur sinnvoll im Zusammenhang mit der Gereon-Rath-Reihe, interessant für Sammler von Kat Menschiks Illustrationen

Weil mir die Gereon-Rath-Reihe (Babylon Berlin) so ausnehmend gut gefällt, habe ich mir dieses Büchlein zugelegt, was ich aber besser gelassen hätte. Ich weiß immer noch nicht so recht, an welcher Stelle der Reihe man es am besten liest: ganz zu Anfang, vor, während oder nach dem 7. Band? Ich weiß es nicht und ich denke, es wird weniger wegen des Inhalts, sondern wegen der Ausstattung und der Illustrationen von Kat Menschik gekauft, die schon viele andere Bücher in ihrem ganz speziellen Stil gestaltet hat.

Dass es etwas für Sammler ist, sieht man schon an der aufwändigen Ausstattung: Leineneinband, roter Buchschnitt und vor allem die Illustrationen von Kat Menschik, die allerdings nicht meinen Geschmack treffen. Zwar passen sie hier mit ihrer Farbgestaltung in grünlichem Blau und Orange gut in die damalige Zeit, die Dreißiger Jahre in Berlin mit ihren typischen Utensilien und Orten: Moka-Efti-Bar, Kümmerling, Overstolz u.v.m., aber mir ist die Gesamtwirkung zu schrill. Wegen dieser vielen Bilder ist das Büchlein schnell gelesen.

Es geht um das Vorleben von Charlotte Ritter, aus drei Perspektiven geschildert. Da ist der 'Schränker' Winkler, Chef eines kriminellen Ringvereins, der kurz vor seiner Entlassung aus dem Gefängnis Moabit steht, der überaus korrekte Oberaufseher Christian Ritter, Charlys Vater und Charly selbst, die von den Eltern noch Lotte genannt wird und eine emanzipierte junge Frau mit Ambitionen ist. Durch einen tragisch Vorfall wird ihr Leben in andere Bahnen gelenkt ...

Ich persönlich konnte dem Buch nicht allzu viel abgewinnen, die Illustrationen gefallen mir nicht, die Geschichte kommt teilweise in Band 7 vor, aber objektiv gesehen ist das Buch doch 4 Sterne wert und könnte Fans der Serie begeistern.