Rezension

✎ Erica Fischer - Aimée und Jaguar

Aimée & Jaguar - Erica Fischer

Aimée & Jaguar
von Erica Fischer

Ich habe bereits eine Menge Bücher über die Zeit des Nationalsozialismus gelesen. Und doch erfahre ich erstaunlicherweise ganz oft neue Dinge, wenn mir wieder Mal ein Werk dazu in die Hände fällt.

So erging es mir auch bei "Aimée und Jaguar".

Anfangs tat ich mich ein bisschen schwer mit dem Lesen, denn Lilly Wust war mir äußerst unsympathisch. Ich musste mir immer wieder vor Augen führen, dass Menschen nun mal unterschiedlich sind und mir nicht alle angenehm sein können.

Erica Fischer hat einen unglaublich beschreibenden Schreibstil. Lilly und Felice haben von Anfang an Gestalt angenommen und diese bis zum Schluss nicht verloren. All die Verzweiflung, Eifersucht, Hilflosigkeit, ... begleiten einen auf nahezu jeder Seite.

Durch die geschilderten Momente und dem Lesen zwischen den Zeilen kommen unwillkürlich Gedanken auf, die einen selbst manchmal erschrecken - vor allem in Bezug auf Lilly.

Obwohl im Klappentext bereits steht, was passiert, war ich geschockt, als es tatsächlich eintraf. Der weitere Verlauf brach mir dann das Herz. Ich finde keine Worte, die beschreiben, wie tieftraurig ich war / bin.

Da ich den Film (noch) nicht kenne, kann ich keine Parallelen ziehen. Von mir gibt es für das Werk jedoch eine Leseempfehlung an all diejenigen, die sich für das Thema interessieren. Diese Geschichte wird mir nicht mehr aus dem Kopf gehen ...

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