Rezension

Erinnert mich zu stark an Selection

Die vierte Braut - Julianna Grohe

Die vierte Braut
von Julianna Grohe

Bewertet mit 3 Sternen

Diese Rezension erscheint auch auf meinem Blog www.zeilenliebe.wordpress.com.

Allgemeines:

Im Dezember 2015 ist Die vierte Braut im Drachenmond Verlag erschienen. Die vierte Braut ist das erste Buch von Autorin Julianna Grohe, das inhaltlich in Richtung All-Age und fantastische Märchenwelten geht. Leider kann ich auf der Verlagsseite keine weiteren Informationen zum Buch entdecken, was eventuell daran liegt, dass es den Drachenmond Verlag noch nicht so lange gibt. Es scheint aber ein außergewöhnlicher neuer Verlag zu sein.  Bis vor kurzem existierte er nur online, nach und nach ist er nun auch in den Buchläden vertreten und macht sich einen Namen. Also haltet Ausschau, wenn ihr mal wieder im Buchladen eures Vertrauens unterwegs seid!

Inhalt:

„In Wahrheit war die Sache mit Cinderella ganz anders …

Auf Wondringham Castle findet eine riesige Brautschau mit vielen Prüfungen statt. Unzählige junge Damen aus allen Teilen des Landes kommen zum Schloss, um die Gunst eines der vier Prinzen zu erlangen. Aber die junge Gouvernante Mayrin Barnaby, die durch unglückliche Umstände ebenfalls dorthin gerät, will gar keinen Königssohn heiraten, sondern nur schnellstmöglich zurück nach Hause. Dort warten ihre beiden jüngeren Geschwister auf sie, für die sie verantwortlich ist.

Als jedoch der charismatische Hauptmann dafür sorgt, dass Mayrin bleiben kann, beginnt ein aufregendes Abenteuer voller Leidenschaft und Intrigen.“ (Quelle: Drachemond Verlag)

Meine Meinung:

Für Die vierte Braut interessierte ich mich, weil ich Märchen in jeglicher Form liebe und sehr gerne lese. Märchenbücher, Serien, Märchenadaptionen – damit kann man mich begeistern.

Der Klappentext von der vierten Braut ist zwar ein wenig kitschig, verspricht jedoch eine Märchenadaption mit Potential. Nach der Lektüre bin ich jedoch ein wenig zwiegespalten.

Vielleicht fange ich einfach mal mit dem Punkt an, der mich während der Lektüre besonders gestört hat: die Vorhersehbarkeit. Innerhalb der Handlung gibt es so viele Stellen, an denen man einfach ganz genau weiß, wie es weiter gehen wird. Man ahnt, wie sich die Geschichte entwickelt, wer hier wen täuscht und wer welche Rolle spielt. Dadurch entsteht keine wirkliche Spannung, man weiß einfach schon, was passieren wird. Meine Vermutungen haben sich tatsächlich sogar alle bestätigt.

Ein weiterer Punkt, der mich irritiert, ist, dass dieses Buch mich stark an die Selection-Reihe erinnert. Die Grundstory (Casting, Prinz, Bewerbung als Prinzessin) ist nahezu gleich. Natürlich gibt es hier vier Prinzen und nicht nur einen, aber die Grundidee bleibt die gleiche. Manchmal stört das nicht so sehr – zum Beispiel, wenn es zwar eine gleiche Grundidee gibt, aber die Handlung des Buches sich in eine völlig andere Richtung entwickelt – aber bei der vierten Braut empfand ich es als nicht förderlich für meine Lesemotivation. Es kommen keine neuen Handlungselemente dazu, die die Geschichte einzigartig machen – es erinnert wirklich vieles stark an Selection.

Cinderella… ich glaube über diesen Punkt lässt sich streiten. Inwiefern das Märchen nacherzählt, anders erzählt oder thematisiert wird – darüber sollte sich jeder selbst eine Meinung bilden, ich würde an dieser Stelle sonst zu viel verraten.

Aber was war nun positiv? Schließlich habe ich ja davon gesprochen, zwiegespalten zu sein. Positiv war für mich der Schreibstil der Autorin. Ihr ist es gelungen, mich mit ihren Worten einzufangen und mich dazu zu bringen, weiter zu lesen. Sie hat sympathische Charaktere kreiert, die den Leser immer wieder zum Schmunzeln bringen. Mich hat sie dazu gebracht, zu hoffen, dass es neue Entwicklungen gibt und sich dieses Buch doch noch von Selection abhebt.

Fazit:

Leider erinnert mich dieses Buch zu stark an Selection. So ist es für mich nur ein nettes Buch für zwischendurch und kein besonderer Roman. Wenn man Selection nicht kennt, findet man es vermutlich besser.