Rezension

Erinnerungen an die Jugend und einem tiefen Trauerprozess

Auf Erden -

Auf Erden
von Anne Kanis

Bewertet mit 3 Sternen

Anne Kanis wurde 1979 in Ostberlin geboren und ist eine Berliner Filmschauspielerin, Sprecherin und Autorin. In ihrem neuen Roman "Auf Erden“ erzählt sie von einer tiefen Erinnerung an ihre Jugend in der DDR und einem tiefen Trauerprozess um ihren Vater.

Inhalt:
Nach der Krankheit und dem Tod ihres geliebten Vaters gerät das Leben von Sunny aus den Fugen. Die Beziehung mit Erik geht in die Brüche, eine ihrer engsten Freundinnen fällt ihr in den Rücken. Was bleibt, sind die Erinnerungen an ihren Vater, an ihre Familie, an das Nest, das sie hatte und das sich nun verändert hat. An die aufregenden, teils gefährlichen Jugendjahre in dem brodelnden, wiedervereinigten Berlin der Neunzigerjahre. Und an ihre Freundinnen Jessi, Alma und Katharina, die alle so ganz andere Väter hatten als sie. Mit viel Einfühlungsvermögen und Empathie erzählt Anne Kanis von einem tiefen Trauer- und Erinnerungsprozess. Von dem Glück, das es bedeutet, in eine liebevolle Familie hineingeboren zu werden, und dem Schmerz, wenn geliebte Menschen das Leben auf Erden verlassen. Von Streifzügen mit den Freundinnen durch eine aufgebrochene Stadt. Und von einer sich anbahnenden neuen Liebe.

Meine Meinung:
Das Cover hatte mir direkt gefallen und der Klappentext versprach eine bewegende Geschichte, über Freundschaft und Familie, Liebe und einem Neuanfang zu sein, doch sind es überwiegend nur die Erinnerungen, denen Sunny nachhängt.

Die scheinbar traumatisierte Sunny erzählt aus ständig wechselnden Zeitepochen über ihre Erinnerungen aus ihren Kindheitserlebnissen und dazwischen immer wieder über Erlebnisse mit ihrem Vater, der in ihrem Leben eine wichtige Rolle spielte. Aufgewachsen in Ostberlin, erlebt Sunny den Mauerfall und erinnert sich an die Streifzüge mit ihren drei Freundinnen durch Westberlin. Zum Teil konnte ich über die Streifzüge durch Berlin mit den riskanten Erlebnissen, schon so manches Mal den Kopf schütteln!

Die Freundinnen entwickeln sich unterschiedlich und die ersten Risse entstehen, die die Freundschaft bröckeln lässt.

Durch Sunnys ständig wechselnder Gedankengänge zwischen Gegenwart in die Vergangenheit und umgekehrt, verliert sich aus meiner Sicht, der Faden der Geschichte.

Fazit:
Die Autorin hat einen Schreibstil, der nicht ganz leicht und viel zu verschachtelt, daherkommt. Es hat lange gedauert, bis ich diesen Formulierungen und Zeitsprüngen folgen konnte und trotzdem fehlten mir Empfindungen zum Inhalt. Die Geschichte konnte mich nicht wirklich erreichen!
Von mir 3 von 5 Sternen!