Rezension

Ermittlungen im Königshaus.

Die Stunde des Assassinen - R. J. Barker

Die Stunde des Assassinen
von R. J. Barker

Girton und seine Assassinenmeister Merela Karn werden zum Königshaus gerufen, um einen Mordkomplott aufzudecken. Man munkelt, dass der Kronprinz durch die Hand eines Assassinen den Tod finden soll. Die Königin zwingt Merela und Girton ihr bei der Suche nach dem Auftraggeber zu helfen. Ihre verdeckten Ermittlungen geben ihnen einen besseren Einblick in die Abgründe der Burg Maniyadoc und zeigen ihnen auch die dunklen Seiten, die sich hinter den dicken Mauern verbergen.

Die Stunde des Assassinen von R.J Barker wirbt mit dem Slogan „Willst du einen Assassinen töten, schicke einen Assassinen“ und ich glaube, dass es den falschen Inhalt vermittelt. Darunter stelle ich mir eine actiongeladene Jagd nach einem Assassinen und einigen spannenden Kämpfe vor. Jedoch hat die Geschichte weniger mit der Suche nach einem Assassinen zu tun, als vielmehr mit Ermittlungen in den engen Kreisen der Königsfamilie, um den Auftraggeber zu entlarven. 

Die beiden Protagonisten nehmen eine falsche Identität an, schnüffeln in der Burg und suchen nach brauchbaren Hinweisen. Es hat Spaß gemacht bei den Ermittlungsarbeiten dabei zu sein. Hinweise wurden immer Stück für Stück hinzugegeben, bis am Ende ein ganzes Bild zustande kommt und der Übeltäter entlarvt wird. Obwohl die Geschichte ihre Höhepunkte hat, hat mir zwischendurch etwas Action gefehlt.
Die Grausamkeit dieser Welt hat mich besonders schockiert. Eine Welt, die durch den Einsatz von Magie sehr gelitten hat und diese düstere Stimmung an die Lebewesen übertragen hat. Es ist definitiv keine Welt, in die ich freiwillig reisen würde. 

Girton ist nicht von Beginn sympathisch. Man erwärmt sich mit seinem Charakter erst im Verlauf der Geschichte, was keinesfalls einen Nachteil darstellt. Durch die falsche Identität kommen seine Unsicherheiten zum Vorschein, die mich sofort weichgekocht haben. Es zeigt deutlich, dass auch ein Assassine seine Schwachstellen hat.

Fazit
Eine interessante Geschichte, die durch die einnehmenden Ermittlungen und den überzeugenden Charakteren an Leben gewinnt. Im mittleren Teil des Buches hat die Spannung gefehlt und konnte mich deswegen nur teilweise fesseln. Durch den Slogan wird leider eine andere Geschichte vermittelt, die zu einer falschen Erwartungshaltung führen kann.