Rezension

Erneut ein spannender Fall auf den wunderschönen Scilly-Inseln

Tiefrot tanzen die Schatten -

Tiefrot tanzen die Schatten
von Kate Penrose

Bewertet mit 5 Sternen

Bereits zum vierten Mal ermittelt Ben Kitto auf den Scilly-Inseln.
Es ist Hochsommer und ungewöhnlich heiß auf den Inseln. Da kommt Ben Kitto das Training für den jährlichen Insel-Schwimmwettkampf gerade recht. Als er mit seinen Kollegen im Meer trainiert, entdeckt er an einem Felsen an der Westküste der Insel St. Mary’s eine tote Frau. Dieser Felsen wird oft von Brautpaaren am Tag der Hochzeit als Fotomotiv genutzt und die dort aufgehangene Frau trägt ein Brautkleid und Blumen im Haar.
Ben ist entsetzt, weil er die Tote kennt. Sie war ein Mitglied seiner Trainingsgruppe.
Ben riegelt die Insel ab und nimmt die Ermittlungen auf.
Bald ist klar, dass ein Selbstmord ausgeschlossen werden kann und die junge Frau ermordet wurde.
Aber es verschwindet eine zweite Frau und der Täter hinterlässt merkwürdige Hinweise. Ben läuft wieder einmal die Zeit davon, wenn er weitere Morde verhindern will.

Den besonderen Reiz dieser Krimi-Reihe machen die Scilly-Inseln aus. Diese wunderschöne Landschaft dort, die sehr gut und detailreich beschrieben wird, ist schon etwas Besonderes und die Autorin macht sich viele Orte dort für ihre Handlung zu nutze.
Aber auch die Tatsache, dass diese Inseln sehr klein sind und nur wenige Menschen dort leben, machen für mich diese Krimis attraktiv. Der Personenkreis, der als Täter in Frage kommt, ist relativ klein, auch wenn sich in diesem Jahrhundert-Sommer etliche Touristen dort aufhalten.
Aber es sind immer noch genug Personen, so dass man nicht gleich Schlüsse auf einen möglichen Täter ziehen kann.

Ben bei seinen Ermittlungen zu begleiten, war diesmal sehr fesselnd. Ben fühlt sich fast persönlich betroffen, da er das Opfer kannte.
Die Autorin lässt uns intensiv an Bens Überlegungen, Gedanken und Gefühlen teilhaben, die etwas durcheinander geraten, als eine „alte“ Bekannte von Ben auf der Insel auftaucht.
Wie immer ist es für Ben sehr schwierig, die Einheimischen, die er alle seit vielen Jahren gut kennt, zu vernehmen. Nicht immer stößt er auf Verständnis für seine Befragungen.
Aber er gibt nicht auf und will unter allen Umständen weitere Opfer vermeiden.
Begleitet wird er, wie immer von seinem Hund Shadow, der durch sein Verhalten für manche humorvolle Momente sorgt.
Auch sein Assistent Eddie ist wieder mit von der Partie und lernt weiterhin viel dazu. Ebenso kommt auch die Kriminaltechnikerin Liz zum Einsatz und unterstützt Ben mit ihren genauen und akribischen Analysen und Spurensuchen. Sie ist eine ganz spezielle Figur, die mich auch oft schmunzeln ließ.

Der Fall ist durchgängig spannend und hat mich sehr gefesselt. Es gibt viele Spuren und Anhaltpunkte aber Ben rätselt an der Symbolik der Braut und dem Schmuckstück, dass bei dem Opfer gefunden wurde. Es stellt sich heraus, dass dieses und weitere Stücke erst kürzlich aus einem Museum auf der Insel gestohlen wurden.
Auch sucht er verzweifelt nach dem Ort, an dem die Opfer gefangen gehalten und hergerichtet werden.

Eingeschoben werden einige Abschnitte aus der Sicht von Lily, einer jungen Mitarbeitern eines Hotels, deren enge Freundin das erste Opfer war. Sie stellt nach dem Verschwinden ihrer Freundin fest, dass diese Kontakt zu Lilys Bruder hatte, den Lily unter allen Umständen vor Verdächtigungen schützen möchte.

Auch der vierte Fall für Ben Kitto auf den Scilly-Inseln konnte mich mit seiner geheimnisvollen Atmosphäre, viel Lokalkolorit, tollen Landschaftsbeschreibungen und facettenreichen Figuren begeistern.
Der charismatische Ben und seine engagierten Ermittlungen sowie ein Fall, der sich erst ganz zum Ende mit einer Überraschung aufklärt sorgen für Hochspannung und beste Krimi-Unterhaltung!

Fazit: 5 von 5 Sternen

 

© Fanti2412