Rezension

Erschreckendes Deja-Vu

Niemand kann sie brechen -

Niemand kann sie brechen
von Dania Dicken

Bewertet mit 5 Sternen

Die Profilerin Andrea Thornton arbeitet mittlerweile als Dozentin an der Uni. Das gibt  der Autorin die Gelegenheit, tiefer gehende Informationen zu Täterstatistiken und speziellem Täterverhalten  zu geben. Ich fand das mindestens so spannend wie die fesselnde Thrillerhandlung.

Aufgrund ihres hervorragenden Fachwissens wird Andrea von der Polizei immer wieder bei kniffligen Fällen hinzugezogen. Im aktuellen Fall gesteht ein Mann den Mord an seiner Freundin, macht aber psychische Probleme geltend. Schuldfähig oder nicht ? Andreas Herangehensweise war interessant und gibt tiefe Einblicke in die Arbeitsweise eines Profilers.

Dann meldet sich unverhofft Katie, eine junge Frau, die Andrea aus langjähriger Gefangenschaft befreien konnte. Nun wird Katie gestalkt und die alten Ängste kommen wieder und das zu einem Zeitpunkt, als sie bereit für ein neues Leben ist. Wieder ist es beeindruckend, wie Andrea ein Profil des Täters erstellt. Welche Hinweise sie benutzt und welche Schlüsse die daraus zieht. Da ich den Band kenne, der Katies Martyrium zum Inhalt hat, konnte ich Katies Verzweiflung gut nachvollziehen. Gleichzeitig habe ich sie bewundert. Sie ist nicht mehr die willenlose Sklavin, sondern eine mutige junge Frau, die dem Täter Stärke entgegen setzt.

Erneut war ich schockiert, dass es Männer gibt, die Frauen so vehement verachten und sie als Eigentum und Objekt betrachten. Da trägt  auch nicht zu meinem Verständnis oder Mitleid bei, zu wissen, dass der Täter ein schwaches Ego und Minderwertigkeitskomplexe hat. 

Am Ende kommt es zu einem verbalen Kräftemessen zwischen Andrea und dem Täter. Es war eine Freude und Genugtuung, das zu lesen. Wie immer konnte mich die Kombination von packender Krimihandlung und interessanten Hintergrundinformationen fesseln.