Rezension

Erst ähnlich, dann ein gelungenes Finale

Master Class, Band 2: Mut kommt vor dem Fall -

Master Class, Band 2: Mut kommt vor dem Fall
von Stefanie Hasse

Bewertet mit 4 Sternen

Am Tag nachdem Riley glaubt, denjenigen entlarvt zu haben, der eine Geschichte über sie schrieb, um sie einzuschüchtern, reist sie gemeinsam mit Killian zum Finale des Schreibwettbewerbs in ein altes Kloster auf der Insel St. Michael's Mount. Doch schon kurz nach der Ankunft muss sie feststellen, dass sie den falschen verdächtigt hat, denn sie erhält Reinschriften von Geschichten aus ihrem eigenen Tagebuch. Wessen Leben hat sie so sehr zerstört, dass ihr nun jemand so zusetzt? Zutiefst verunsichert muss sie sich zusammenreißen, um im Wettbewerb ihr bestes zu geben. Das ist nicht gerade einfach, denn die Konkurrenz aus London versucht alles, um ihre Gruppe zu verunsichern. Halt findet sie bei Killian, in den sie sich mittlerweise hoffnungslos verliebt hat. Doch dann deutet ein Hinweis auf ihn als Briefeschreiber und droht Riley Welt zum Einsturz zu bringen.

Es ist gar nicht so einfach für den zweiten Band eine Rezension zu verfassen, ohne zu viel vom ersten zu verraten. Dieser sollte auf jeden Fall VOR diesem hier gelesen werden, da die Handlung hier nahtlos ineinander übergeht. Auch gibt es kaum Rückblenden auf Band eins, so dass die Handlung ohne diesen kaum nachvollziehbar ist. Ich war jedenfalls sehr gespannt, wie es nach dem Umzug auf die Insel weitergeht. Sehr schnell erfährt Riley, dass die Gefahr noch nicht vorüber ist und als Leser beginnt man wieder, sämtliche Teilnehmer und Personen zu überprüfen und zu verdächtigen. Das heißt, der Beginn dieses Buchs unterscheidet sich anfangs nicht besonders von seinem Vorgänger. Trotzdem ist die Handlung, wenn auch ähnlich, immer noch spannend und gibt Rätsel auf. Nach und nach merkt man zumindest schon, in welcher Zeit die Motive des Täters liegen, doch die Frage "Warum genau?" konnte ich erst relativ spät erahnen. 

Hinweise geben die Ausschnitte aus Rileys Rittessin-Tagebuch. Die Atmosphäre im Buch ist wieder sehr gut gelungen. Überall wähnt man lauernde Gefahren und dann zieht auch noch ein Sturm auf und die Insel wird vom Festland aus unerreichbar. Stefanie Hasse arbeitet hier mit allen Tricks. Menschen, die gerade noch unbedingt verdächtig sind, sind nach einem Schockmoment oft schon wieder entlastet, nicht ohne den Keim eines Zweifels gesät zu haben. Beim Täter hätte ich nach Band 1 tatsächlich auf jemand anderen getippt und auch das Motiv blieb lange im Dunkeln. Bis auf wenige Längen ist das Finale gelungen und sogar der Untertitel bekommt noch eine Bedeutung. Ich werde auf jeden Fall auch noch weitere Bücher der Autorin lesen. 4 Sterne