Rezension

erst zum Ende hin etwas stärker

Die Schwestern der Dunkelheit - Die Abtei von Wyldcliffe
von Gillian Shields

Bewertet mit 3 Sternen

 „Die Wyldcliffe Abbey School ist ein trostloser Ort, mitten in den Moorlandschaften Nordenglands gelegen. Ausgerechnet hierhin wird Evie Johnson nach dem Tod ihrer Mutter geschickt. Evie ist verzweifelt - bis sie im nebelverhangenen Moor dem charmanten Sebastian begegnet. Aus ihrer anfänglichen Freunschaft wird bald mehr. Doch dann taucht eine mysteriöse Geisterfrau aus der Vergangenheit auf, die eine Botschaft für Evie hat - und Zweifel an Sebastians Absichten bei ihr weckt. Wer ist er, und was will er wirklich von ihr?“

Es beginnt wie immer in einem Jugend-Mysterie-Fantasy-Buch. Das arme, vom Schicksal gebeutelte Mädchen muß ganz alleine irgendwohin: Internat/Schule/Akademie/Uni. In diesem Fall ein Internat, oder eher eine Lehranstalt für junge Damen, wobei die Betonung wirklich auf Anstalt liegt.

Schon auf dem Weg dorthin erlebt Evie merkwürdige Dinge, die ihr auch den Start in ihrem neuen Leben nicht gerade leicht machen. Alles ist schrecklich: die Lehrerinnen, die Mitschülerinnen, ihr Zimmer...

Einzig ihre seltsame Beziehung zu Sebastian, den sie nachts kennen lernt und den sie nur nachts treffen kann, gibt ihr etwas Hoffnung.

Hier geht es weiter mit der typischen Handlung. Evie schafft es jede Nacht sich aus der Anstalt zu stehlen, um Sebastian zu treffen. Für mich nicht nachvollziehbar, zumal sie es auch nicht seltsam zu finden scheint. Sie entwickelt einfach schnell ein paar Gefühle für ihn und die Welt ist in Ordnung - oder auch nicht.

Ich fand hier viele Dinge nicht so ganz nachvollziehbar. Zum einen die extrem starke Abneigung der anderen gegen Evie. Das kam so aus dem nichts, daß es nicht ganz paßte; für die Geschichte mußt es natürlich so sein. Auch die vielen Gegebenheiten im Haus, die scheinbar sonst keiner wußte außer Helen, und die Evie einfach so nutzen kann, daß sie sich jede Nacht nach draußen schleichen konnte.... dies fand ich unrealistisch.

Die Gespräche mit Sebastian waren sehr nichtssagend, seine Aussagen nur kryptisch; für Jugendbücher der ultimative Held, für mich langweilig.

Die Tagebucheinträge fand ich interessant. Vom ersten Eintrag an konnte man natürlich erahnen, auf was es hinauslaufen würde, doch sie brachten für mich etwas mehr Handlung.

Zum Ende des Buches hin nimmt die Geschichte Fahrt auf und ähnelt gar nicht mehr dem typischen Jugend-Mysterie-Buch. Dieses Ende rettet das Buch, die Geschichte wird interessant, spannend und hat einen richtigen Hintergrund.

Die folgenden Bände werde ich jedoch nicht lesen. Dafür konnte mich dieses Buch zu wenig mitreißen.