Rezension

Etwas altbacken

Baedeker Reiseführer Kos - Hilke Maunder

Baedeker Reiseführer Kos
von Hilke Maunder

Schon in der Umschlagklappe des Baedeker Reiseführer Kos stecken die ersten wertvollen Tipps. Findet man in der hinteren "nur" einen Kartenausschnitt der Insel Kos samt größeren Städten und Flughafen, bekommt man in der vorderen einige wissenswerte Tipps zu religiösen Festen, dem Fischfang, Aktivsport und der bedeutensten archäologischen Sehenswürdigkeit von Kos. Die ingesamt neun dort angesprochenen Punkte werden im Verlauf des Reiseführers noch ausführlicher besprochen, Seitenzahlen sind angegeben. Ebenfalls noch vor dem Inhaltsverzeichnis und ebenfalls mit angegebenen Seitenzahlen sind die sieben Top-Reiseziele und die insgesamt 15 Lust auf ... Tipps. Unter diesen findet sich Orthodoxe Sakralmalerei neben Hot Spots und Stille Klöster neben Grandiosen Picknickplätzen. Der Reiseführer ist zunächst grob in 5 Oberkapitel unterteilt: Hintergrund, Erleben & Genießen, Touren, Reiseziele von A bis Z und Praktische Informatione.

Der erste Abschnitt Hintergrund befasst sich mit Fakten rund um die Natur und Umwelt, die Politik, die Bevölkerung und die Wirtschaft. Dazu kommen Infografiken zu Zahlen und Fakten (etwa die Größen der griechischen Inseln und die jeweiligen Eiwohnerzahlen) und den Rechtgläubigen sowie ein Special zu Königen, Helden und Halbgöttern und ein Kapitel namens 'Willkommen im Alltag'. Dazu kommen ausführliche Informationen zur Geschichte, zu Kunst und Kultur und zu berühmten Persönlichkeiten. Wusstet ihr beispielsweise, dass die Insel Nísyros früher einmal ein Teil von Kos war, welches der Meeresgott Poseidon mit seinem Dreizack abgesprengt hat?

Erleben & Genießen widmet sich den schönen Dingen des Lebens: allen voran kommt der Abschnitt Essen & Trinken mit typischen Gerichten und einem Special zu frischem Meeresfang. Ebenfalls zu finden ist hier eine Übersicht von Feiertagen und Events mit Fokus auf dem griechischen Osterfest und dem gelebten Glauben. Dazu kommen die Abschnitt Mit Kindern unterwegs, Shopping, Übernachten und Urlaub aktiv. Ich wusste zwar, dass man an den Stränden von Kos prima Bananaboot und Jetski fahren kann, dass es auch ein Surferparadies ist, war mir bislang nicht klar. Vielleicht probiere ich das ja mal aus?

Etwas ungewöhnliche finde ich, dass die Touren vor den Reisezielen von A bis Z kommen. Hier werden insgesamt 3 ausführliche Touren vorgestellt (samt Tipps, was man als Wanderer oder Randfahrer zu beachten hat): Das antike Kos, Auf den Spuren des Christentums und Mountainbiken durch den wilden Westen.

Das Kapitel Reiseziele von A bis Z beschäftigt sich zunächst mit allen sehenswerten Orten auf Kos. Dazu gehören:

  1. Antimáchei
  2. Kardamaina
  3. Kéfalos-Halbinsel
  4. Kos-Stadt
  5. Marmári
  6. Mastichári
  7. Pylí
  8. Tigáki
  9. Zía

Vor allem dieser Abschnitt fällt durch seine Textlastigkeit auf. Es gibt zwar Bilder, dennoch könnte das Textlayout etwas aufgelockerter und moderner sein. Hieran sieht man vermutlich, dass es der älteste der drei Reiseführer ist, die ich für euch bespreche. Sehr schön finde ich dagegen die Aufklappbaren Grundrisse des Asklepieíon und des Mausoleums des Halikarnassos. Im Anschluss an die Kos-Übersicht werden einige Ausflüge zu den benachbarten Inseln Bodrum, Kálymnos, Léros, Nísyros und Pátmos vorgestellt.

Zu guter Letzt findet man unter den Praktischen Informationen allerhand Nützliches rund um Themen wie An- und Einreise, Gesundheit, Toiletten, Verkehrt, einen Sprachführer, Notrufnummern, Medien, Geld und ähnliches. Manche Informationen wirken ein wenig befremdlich. Dass man bei Klosterbesuchen Knie und Schultern bedeckt haben sollte, wusste ich, aber dass Frauen dort generell keine Hose tragen dürfen, nicht. Mindestens zwei meiner Mitreisenden besitzen nicht einen Rock oder ein Kleid. Immer wieder gut, so etwas vorher zu erfahren, um vorort keine bösen Überraschungen zu erleben.

Der Baedeker Reiseführer Kos ist sehr informativ und erwähnt als einziger Jetski, Bananaboot und Co, wenn auch nur im Hinblick auf einen Strand. Was hingegen fehlt sind die Hinweise auf Giftschlagen. Zudem wirkt dieser Reiseführer als einziger in seiner Aufmachung ziemlich altbacken.

(c) Books and Biscuit