Etwas mäandernd
Bewertet mit 4 Sternen
Vor einigen Jahren las ich schon einmal ein Buch über Bruno, Chef de Police im Perigord. Da mir das Buch zu wenig Krimi und zu viel Landschaft enthielt, habe ich seitdem keins mehr gelesen. Aber nun bekam ich dieses Buch geschenkt und habe es natürlich gelesen.
Auf einem vornehmen Anwesen wurde eine junge Amerikanerin in einen Brunnen gestoßen und kam darin um. Bruno muss ermitteln, aber nicht nur die französische Polizei ist zuständig, auch die amerikanische Botschaft mischt sich ein. Der Vater der Toten ist ein sehr reicher Mann und hat Beziehungen zum Weißen Haus, das macht den Fall nicht einfacher. Zuerst geht man von einem Unfall aus, aber dann ergeben sich Hinweise auf Mord. War die Frau, die Kunstgeschichte studierte, einer Dokumentenfälschung um wertvolle Gemälde auf der Spur?
Neben dem Kriminalfall spielen Brunos Privatleben und die Genüsse des Perigord eine große Rolle. Kochrezepte, Wein, festliche und legere Dinners lassen den Lesern das Wasser im Munde zusammenlaufen, lenken aber auch von dem Fall ab. Auch die Landschaft des Perigord wird ausgiebig bewundert. Ich denke, dass die echten Fans von Martin Walker genau diese Mischung lieben. Für mich war es etwas zu viel Ablenkung, eine stärkere Fokussierung auf den Fall hätte mir besser gefallen. Aber insgesamt ist das Buch gut geschrieben und die handelnden Personen sind glaubwürdig und abwechslungsreich.