Rezension

Etwas zu brutal und blutig ...

Skulduggery Pleasant 08. Die Rückkehr der Toten Männer - Derek Landy

Skulduggery Pleasant 08. Die Rückkehr der Toten Männer
von Derek Landy

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die Geschichte:
In diesem Teil passiert wieder vieles, leider auch einige sehr unschöne Dinge. Ein paar Zauberer zetteln durch eine List einen großen Krieg an, in den alle Sanktuarien weltweit verwickelt werden. Die entscheidende Schlacht findet allerdings in Roarhaven statt. Zur Verteidigung des irischen Sanktuariums formieren sich die “Toten Männer” neu und nehmen Walküre in ihrer Mitte auf. Sie haben schon im letzten Krieg erfolgreich den gefürchteten Mevolent besiegt. Doch auch ihre Kampfmacht reicht kaum aus, um sich den Massen an Gegnern entgegen zu stellen.
Derweil macht Walküres Spiegelbild eine besondere Wandlung durch und gewinnt immer mehr an Bedeutung … ob sie die gefürchtete Darquise daran hindern kann, die Welt zu zerstören?

Meine Meinung:
Bei dieser Bücherreihe ist es wirklich sehr wichtig, dass man die Reihenfolge einhält, denn alles baut aufeinander auf. Vieles aus der Vergangenheit wird erwähnt, die Charaktere entwickeln sich immer weiter. Mit ausführlichen Erklärungen für Neulinge hält sich der Autor nicht auf, was für die Fans der Reihe natürlich positiv ist.

Kommen wir gleich zu den Figuren: es kommen wieder viele neue skurrile Gestalten hinzu, von einigen alten Liebgewonnenen müssen wir uns leider verabschieden. Skulduggery hatte für meinen Geschmack in diesem Band zu wenig Gelegenheit, seinen schwarzen Humor zur Geltung zu bringen. Walküre wird für mich immer undurchsichtiger, dafür gewinnt ihr Spiegelbild Stephanie an Bedeutung. So insgesamt muss ich leider sagen, dass sich in diesem Buch meine Sympathien eher auf Nebenfiguren konzentriert haben: allen voran der (Ex-)Zombie Scapegrace und sein Gehilfe Thrasher. Die beiden sorgen für Lacher und sind einfach irgendwie liebenswürdige Trottel.

Die Geschichte ist sehr komplex: es werden Allianzen geschlossen und wieder gebrochen. Oft muss man sich schon konzentrieren, um nicht den Überblick im Schlachtengetümmel zu verlieren. Wer ist gut und wer ist böse? Manchmal ist das nicht deutlich erkennbar und die Grenzen verschwimmen. Manche Personen vereinen auch beide Seiten in sich selbst.

Etwas gestört haben mich die langen, allzu ausführlichen Kampfszenen, die mir auch entschieden zu detailliert eklig und blutig waren. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass sich die Brutalität von Band zu Band steigert, das ist nicht gut – und die Story hat es auch nicht nötig!
Und – soweit man das bei einem Fantasybuch überhaupt bemängeln kann – es wurde mir stellenweise zu unglaubwürdig: da stürzt sich Stephanie auf einen widerlichen verwesenden Pestling und beißt ihn? Bäh, wer würde so was Ekliges machen, und das auch noch mehrfach?

Es gibt natürlich wieder viele Überraschungen, die jedoch selten positiv sind. Mir fehlen in diesem Band irgendwie die Lichtblicke, die schönen Momente. Im Rückblick wirkt alles recht düster, grausam und trostlos.

Fazit:
Über lange Strecken unnötig blutig und brutal, aber insgesamt natürlich wieder unterhaltsam und spannend. Das Ende kommt sehr abrupt und ich bin gespannt auf die Fortsetzung.