Rezension

Etwas zu kurz geraten im Vergleich zum Buch

Sei mir ein Vater - Anne Gesthuysen

Sei mir ein Vater
von Anne Gesthuysen

Bezaubert von dem vollmundigen Ankündigungstext, wollte ich die Geschichte unbedingt erfahren.Ichwollte gerne zur Belle Epoque in Paris und überhaupt in Frankreich sein. Da war mir dann im Hörbuch deutlich zu wenig da, Man kriegt zwar einiges von den politischen Gegebenheiten, vor allem wenn es um Marcel Sembat geht, mit, aber von der eigentlich auch schönen, geistreichen, lustvollen Epoche ist wenig zu hören.

Von Doris Wolters bin ich auch nicht so begeistert, die Gegenwart also Lilie und Hanna, zwei Frauen um die Vierzig liest  sie meist mit  heller kinderähnlicher Stimme, während die Zeit mit Georgette und Marcel meist sehr getragen, eher traurig rüberkommt.
Bei der gemischten Lese-,Hörrunde durfte man zudem erfahren, daß der Roman leicht autobiographische Züge hat, z. B. Herman ist Anne Gesthuysens Vater.
Ich habe auch einige Erklärungen zu den Personen, die man vorfindet vermisst. Von Marcel Sembat hatte ich zum Beispiel vorher nie gehört, so mußte man erst googeln um überhaupt eine Vorstellung zu bekommen.
Zur Geschichte:
Lilie eine knapp vierzigjährige Französin, will sich umgehend auf den Weg nach Deutschland  zu ihrer Ersatzfamilie machen, da Herman der  Vater von Hanna schwer erkrankt ist. Vom Einkauf heimgekommen, entdeckt sie, daß in ihrer Wohnung ein Überfall stattfindet und da wird ihr auch schon schwarz vor den Augen. Die Einbrecher haben ihr mit einem alten Bild eins übergezogen. Sie will jetzt dringend nach Deutschland fahren und nimmt das Bild und den mysteriösen Brief den sie im Rahmen gefunden hat mit. Zusammen mit Hanna und Herman gerät sie in einen Strudel von Ereignissen und erfährt sehr viel von ihrer Ururgroßtante Georgette. Die Geschichte geht gut aus für Lilie und wenn man so will auch für Herman. Er durfte das letzte Abenteuer seines Lebens erleben und genau da sterben, wo er wollte.