Rezension

Exzellenter Abschluss der Invita-Reihe!

Verrat in Colonia -

Verrat in Colonia
von Maria W. Peter

Bewertet mit 5 Sternen

Invita ermittelt in ihren 4. Fall, römische Geschichte wird lebendig, akribisch recherchiert!

Marcella reist in Begleitung von Invita in familiären Angelegenheiten von Divodorum (Metz) nach Niedergermanien (Colonia Aggrippina, Köln). Sie werden Opfer eines Überfalls, bei dem einige Tote zu beklagen sind. Flavus, ihr Gefährte, und die anrückende Verstärkung des Finanzprocurators retten beiden das Leben. Dort angekommen wird im Bad des Praetoriums ein hoher Beamter tot aufgefunden. Flavus, der dem Toten das Leben retten wollte, wird verdächtigt, der Mörder zu sein. Ihm drohen Folter und die Hinrichtung. Seine Gefährtin Invita versucht die oder den wahren Schuldigen zu finden. Nur so kann sie das Leben von Flavus retten. Kann ihr das in einem Sumpf von Verrat und Verschwörung inmitten einer blutigen Belagerung und der Kampf um den Rhein gelingen?

 

Maria W. Peter, Homer-Preisträgerin 2018, hat den historischen Kriminalroman “Verrat in Colonia” gemeinsam mit dem Verlag Piper im Juli 2021 herausgebracht. Es ist der 4. Teil und der Abschluss der “Invita-Reihe”. Das wunderschöne Cover ist passend zu den Vorgängerromanen, zur Römerzeit und zur Geschichte des Buches gestaltet. Zusätzlich finden wir ein informatives Nachwort und einen zeitlich passenden Plan von Köln, ein Glossar, das mit wenigen Worten einige, wichtige Begriffe erklärt und eine Übersicht der Figuren am Ende. Dieser Roman kann ohne Vorkenntnisse der anderen Teile gelesen werden. Ich empfehle jedoch, die Invita-Reihe von Beginn an und in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da sich dann der ganze Zauber dieser aussergewöhnlich guten Reihe entwickeln kann.

 

Mit nur wenigen Sätzen gelingt es der Autorin die durch Überfälle stark angespannte Atmosphäre in Niedergermanien zu dem Leser zu transportieren. In einer der Zeit (260 Jahre n. Chr.) angepassten Sprache erleben wir die Geschichte aus dem Blickwinkel von Invita, die als Baby von ihrer Mutter ausgesetzt wurde und somit zur Sklavin wurde. Invita ist sehr gebildet. Bei ihrer Herrin Marcella hat sie mit den Jahren beinahe so etwas wie eine Freundin gefunden. Marcella hütet ein Geheimnis. Sie ist Christin und für mich die Figur, die in diesem Teil die größte Entwicklung durchlebt. Neben Marcella schätze ich Invita und Flavus sehr. Alle Haupt- und Nebenfiguren sind sauber gezeichnet und bis auf kleinste Details ausgearbeitet. Ihre Handlungen sind zu jeder Zeit nachvollziehbar. Der Krimi, der sich mit der Frage beschäftigt, wer der Mörder oder die Mörder des Toten im Bad sind, ist vom ersten Moment an spannend und bleibt es bis zum Schluss. Invitas Ermittlungen folgen vielen und immer wieder neuen Spuren und die Verdächtigen werden immer mehr, bis eine unerwartete und für mich überraschende Wendung schließlich die Lösung bringt. Die Schauplätze ihrer Handlung beschreibt die Autorin in einer bildhaften Art und Weise, so dass sie beim Lesen vor dem inneren Auge entstehen und gemeinsam mit den Figuren lebendig werden.

 

Maria W. Peter unterhält in einem ausgezeichneten Schreibstil mit einer exzellenten Mischung aus Krimi, Liebe und Drama mit einem akribisch recherchierten und sehr spannenden Roman aus dem römischen Köln. Eine klare Leseempfehlung für alle, die Lust auf eine Geschichte haben, in der die Römerzeit lebendig wird!