Rezension

Fällt bei mir leider so gut wie durch

Wildfutter - Alma Bayer

Wildfutter
von Alma Bayer

Bewertet mit 2 Sternen

Das Buch:
Als Regionalkrimi-Fan der ersten Stunde habe ich mich wirklich mordsmäßig auf "Wildfutter" von Alma Bayer (ein Pseudonym der Schriftstellerin) gefreut. Die Leseprobe auf Vorablesen.de war sehr vielversprechend und auch das Cover sprach mich sehr an. Die Wildsau im Trachtenstyle vor der herrlichen Bergkulisse die man von Rosenheim aus so wunderbar sehen kann - das alles heißt erst mal Unterhaltung pur.

Meine ganz ehrliche Meinung:
Unterhaltsam war das Ganze dann auch, aber definitiv des Guten zu Viel. Viel zu viel. Das Buch zieht sich über 450 Seiten in diverse Längen. Mehrere Handlungsstränge in denen viele (bayerische) Klischees bedient werden und unser schönes Bundesland - das Oktoberfestland wie es im Buch genannt wird - nicht gerade glänzen lässt. Das Thema Fußball und hiermit auch der FC Bayern drängen sich enorm in den Vordergrund - ebenfalls die einen oder anderen "Romanzen", die in ausgedehnten Beischlaf-Szenen enden - in denen der Ritter mit seinem "Laserschwert" die "Star-Wars-Königin" beglückt... Übertrieben dargestellt und das eigentliche Thema - der Mord und die Aufklärung dieses Falles - treten dabei zu sehr in den Hintergrund. Das Buch selbst ist in sehr kurze Kapitel aufgeteilt. Dies stört zwar den Lesefluss nicht, kann das Lesevergnügen aber auch nicht bereichern. Die Sprache ist oftmals sehr derb, viele bayerische Kraftausdrücke und Redensarten sind im Text zu finden. Spannend ist das Ganze für einen Kriminalroman bzw. einen Regionalkrimi aber eigentlich eher nicht.

Und noch zum Inhalt:
Kommissar Vitus Pangratz a.D. (außer Dienst - das verschluckt er nämlich selbst oft gerne) findet im Wildpark eine abgetrennte Hand im Wildschweingehege. Von dem Rest fehlt jede Spur. Er holt sich sofort seine Tochter Jo(hanna) Coleman mit ins Boot - Reporterin beim Klatschblatt der Region. Die beiden ermitteln nun auf eigene Faust. Vitus weil er immer noch seiner Arbeit nachtrauert und Jo, weil Sie die Story des Jahres wittert.
Die Hand gehört zu DEM Fußballtrainer aus Rosenheim - dem Tiger. Eine Jagd auf den oder die Mörderin beginnt, denn Neider und Liebschaften hatte er viele. Wer wird schneller mit seinen Ermittlungen ans Ziel kommen. Die Kriminalpolizei oder das Vater-Tochter-Gespann?

Ich kann für "Wildfutter" leider nur 2 Sterne vergeben. Zum Ersten und allermeisten wegen des Inhaltes. Für mich kann sich diese Geschichte leider nicht in die tollen Regionalkrimis die es schon gibt mit einreihen. Zum Zweiten ist die Verarbeitung des Buches komisch. Der Buchrücken hat schon nach wenigen Seiten den ersten Knick und das trotz vorsichtigem Lesen. Nach dem Lesen sieht das Buch aus als wäre es schon durch viele Hände gewandert. Das hatte ich in diesem Ausmaß noch nie bei einem Taschenbuch und finde es sehr schade.