Rezension

Fakten und Fiktion

Risiko - Steffen Kopetzky

Risiko
von Steffen Kopetzky

Der Erste Weltkrieg, aber nicht auf dem europäischen Schauplatz, sondern in Asien: Deutschland braucht dringend Verbündete, und so entsteht die Idee, die muslimische Welt zu einem Djihad gegen die englischen Kolonialherren anzustiften. Eine Expedition unter Niedermayer soll bis nach Afghanistan ziehen und dort den Emir aufstacheln. Als Funker ist der junge Sebastian Stichnote dabei. Eigentlich ist er ein Marineleutnant, doch er ist erleichtert, als er sein Schiff verlassen darf. Allerlei schillernde Gestalten ziehen mit, so ein englischer Spion, der sich als indischer Prinz ausgibt. Und wie in der Stichnotes Reiselektüre von Karl May gibt es viele Abenteuer...

Die Expedition ist tatsächlich historisch verbürgt, und so auch viele, viele Details: Von der Lektüre (Karl May und Biene Maja) über das neue Getränk Coca-Cola bis zum Spiel Mensch-ärgere-dich-nicht sorgen gut recherchierte Elemente für Authentizität. Daneben bleibt aber auch Raum für Fiktives: So die Hauptperson mit allen ihren Eigenschaften und Beziehungen - vor allem aber der Epilog: Hier hat die Expedition Erfolg gehabt und führte zu einer kriegsentscheidenden Wende. So verbindet Kopetzky Fakten und Fiktion. Ein spannender historischer Abenteuerroman!

Das Buch steht auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis 2015.