Rezension

Faktenreich und fundiert, rasant und bis zum raffinierten Showdown

Die Damaskus-Connection - Matt Beynon Rees

Die Damaskus-Connection
von Matt Beynon Rees

Bewertet mit 4 Sternen

Die Ärztin Dr. Amy Weston hastet durch die Straßen zum New Yorker Büro der "Immigration and Customs Enforcement" (ICE). ICE ist eine Polizei- und Zollbehörde des Ministeriums für Innere Sicherheit, nach 9/11 neu strukturiert und ist eine der am stärksten verdeckt ermittelnden Strafverfolgungsbehörde der Vereinigten Staaten von Amerika.
Weston ist die auf die Behandlung von Opfern chemischer Kampfstoffe spezialisiert. Ein Mann verfolgt sie, glaubt sich sicher als sie im Lift erschossen wird. Noch bevor sie stirbt kann sie Federal Agent Dominic Verrazzano einen Zettel mit einer kryptischen Botschaft zustecken. Die Zahlenkombinationen erweisen sich als Koordinaten: Damaskus, Syrien, dort wird Sarin gelagert, das tödlichste Nervengift.

Die Ermittlungen führen Verrazzano, ehemaliger Elitesoldat, Söldner - paranoid und Hypochonder - mit seinen Kollegen in das Bürgerkriegsland Syrien zurück, wo er vor einiger Zeit in Aktion war. -

Droht den USA ein Angriff mit dem Giftgas Sarin? Doch was genau ist das Ziel und wer steckt hinter diesen perfiden Plänen? Dazu stehen die Ermittlungen unter enormen Zeitdruck.

Präzise, realitätsnahe und extrem spannende Lektüre. Faktenreich und fundiert, rasant und bis zum raffinierten Showdown.

Rees hat mit Verrazzano einen neuen unschlagbaren Helden geschaffen, brillanter Ermittler mit menschlichen Zügen und einer „ehrlichen Haut“, und Dialoge mit einer guten Portion Zynismus. Beim Lesen hatte ich immer Dwayne Johnson vor Augen.

Spannungsgeladener Thriller für alle, die gerne etwas über internationalen Terrorismus lesen. Wer allerdings zart besaitet ist, sollte sich die Lektüre gut überlegen, nicht nur durch seine Actionlastigkeit und die Tatsache, dass die Handlung vermutlich nicht so weit von der aktuellen politischen Lage entfernt sein dürfte, sondern weil unähnliche Leichen den Weg pflastern. Diese Aktualität hat seine Grundlage in der Arbeit des Autors als Journalist in Nahen Osten.

Der deutschen Ausgabe fehlt der Untertitel der englischen Originalausgabe: „An ICE Thriller“, was auf eine neue Thriller-Reihe von Nahost-Kenner Matt Rees hinweist.