Rezension

Fantastischer historischer Roman

Im Dienst der Gräfin - Tereza Vanek

Im Dienst der Gräfin
von Tereza Vanek

Inhalt

Durch Glück und Talent gelingt es der Waisen Emilia in Wien, in die Dienste der ungarischen Gräfin Elisabeth Bathory zu treten und darf mit ihr nach Ungarn reisen. Dort bekommt sie die Chance, sich ihren Traum zu erfüllen und als Gewandschneiderin zu arbeiten. Doch schon bald fällt ihr auf, dass im Haushalt der Gräfin nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Immer wieder sterben Mädchen und hinter dem Rücken der Gräfin planen mächtige Gegner ihren Untergang. Als Emilia sich in István verliebt, der ebenfalls in Elisabeth Diensten steht, verkompliziert sich ihre Lage erheblich, denn nicht alle im Haushalt der Gräfin sinnt ihr gut gesinnt.

Meine Meinung

Die Perspektive der Geschichte folgt hauptsächlich Emilia, immer wieder gibt es aber auch Szenen, die den Gesprächen der Männer folgen, welche gegen die Gräfin intrigieren. Dadurch merkt man immer, dass sich an der Situation etwas ändert, und Emilia, als Vertraute der Gräfin zunehmend in Gefahr gerät. Außerdem trägt es sehr gut zur Dynamik der Geschichte bei.

Die Charaktere die Tereza Vanek schafft, fand ich sehr interessant. Ihr ist es erstaunlich gut gelungen, vielschichtige Charaktere zu porträtieren, und insbesondere der ambivalente Charakter der Gräfin war sehr faszinierend in Szene gesetzt. Emilia ist eine sehr gelungene Hauptprotagonistin. Sie ist wunderbar unschuldig und manchmal etwas unbedarft. Sie ist außerdem sehr ehrlich, hat viel Mitgefühl, und setzt sich sehr für andere ein. Leider ist sie viel zu gut für die damalige Zeit und ich hatte oft Sorge, dass ihr ihr gutmütiges Wese zum Verhängnis wird. Doch Emilia ist auch sehr diplomatisch und beharrlich und vor allem nicht auf den Mund gefallen. Ihre mutige Art hat mir sehr gefallen.

Neben Emilia spielen natürlich auch noch andere Charaktere eine wichtige Rolle. Obwohl mir viele Charaktere nicht sympathisch waren, was aufgrund ihrer Rolle sicher auch so gedacht war, konnte ich ihren Standpunkt und ihre Handlungen nachvollziehen. Vor allem die Gräfin war wirklich wunderbar dargestellt. Mir persönlich ist es echt schwer gefallen, mich zu entscheiden, ob ich sie nun mag oder nicht. Schwarz und weiß gab es hier nicht, sondern viele Abstufungen von Grau, was sehr authentisch wirkte.

Und auch sprachlich fand ich den Roman sehr gelungen. Vor allem die Dialoge haben mir hier sehr gefallen, ebenso, wie die Beschreibungen der Umgebung. Dadurch hatte ich ein sehr genaues Bild der Kulisse vor Augen, was mir persönlich sehr wichtig ist.

Fazit

Insgesamt ist „Im Dienst der Gräfin“ ein rundum gelungener historischer Roman, der mit Spannung, und vor allem mit tollen und authentischen Charakteren überzeugen kann. Ich habe sehr mit Emilia mitgefiebert und fand vor allem den historischen Hintergrund um die „Blutgräfin“ sehr gut gewählt und umgesetzt.

Ein großes Dankeschön geht an den Drachenmond-Verlag für das Rezensionsexemplar und an meine Mitleser von Leserunden.de.