Rezension

Fantasy trifft auf Naturwissenschaften

Kaleidra - Wer das Dunkel ruft -

Kaleidra - Wer das Dunkel ruft
von Kira Licht

Bewertet mit 4 Sternen

Die 17-jährige Emilia lebt in Rom und ist eine ganz normale Schülerin, bis sie bei einem Ausflug auf das rätselhafte Voynich-Manuskript stößt. Niemand kann es lesen - außer ihr.
Wenig später erfährt Emilia auch wieso: Sie ist die Nachfahrin einer mächtigen Silberalchemistin! Gemeinsam mit dem attraktiven Goldalchemisten Ben versucht Emilia die Geheimnisse des Manuskripts zu entschlüsseln. Doch sie sind nicht die einzigen, die sich dafür interessieren. Auch der Quecksilberorden hat ein Auge auf das Manuskript geworfen und sie haben nichts Gutes damit im Sinn....

 

Ich muss zugeben, als ich mit diesem Buch angefangen habe, war ich erst einmal verwirrt. Viele Figuren, komplizierte Erklärungen der Alchemisten und eine Menge Chemie - das hat mich fast ein wenig abgeschreckt. Zum Glück geht es aber der Protagonistin Emilia genauso, so dass ich genau nachvollziehen konnte, wie sie sich fühlt. Und nach ein paar Kapiteln war ich dann ganz im Buch angekommen.

Zum Glück, denn das Buch ist wirklich toll!
Da wäre zunächst einmal der Schauplatz Rom. Kira Licht beschreibt alles ganz wundervoll und die Orte existieren so tatsächlich. Man könnte also bei seinem nächsten Rom-Besuch Emilias "Reise" nachvollziehen, etwas, was ich bei einem Buch immer sehr faszinierend finde. Bei vielen kleinen Szenen kommt sogar ein wenig Urlaubsstimmung auf.

Dann ist da die Idee an sich. Die verschiedenen Logen der Alchemisten, deren Fähigkeiten, die eine Mischung aus Magie und Naturwissenschaften sind, und der Kampf mit Elementen - etwas vergleichbares habe ich noch nie gelesen! Ich bin immer begeistert, wenn ich im Fantasy-Bereich einmal etwas ganz neues lese.
Die Handlung ist auch durchgängig spannend mit einigen überraschenden Wendungen. Tatsächlich konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen.

Auch die Protagonistin Emilia ist sehr sympathisch. Sie wirkt auf mich jugendlich, selbstbewusst und hat einige interessante Eigenschaften, wie ihre Liebe zur Kryptographie.

Das einzige, was ich bemängeln kann, ist, dass für mich die Anziehung zwischen Emilia und Ben anfangs nicht so gut rüberkam. Ben benimmt sich die ganze Zeit abweisend und herrisch, was irgendwann fast schon anstrengend wurde. Erst im letzten Drittel des Buchs hat mich die Beziehung zwischen den beiden dann überzeugt. Es wurde romantisch und man hat endlich dieses Prickeln gespürt.

Insgesamt bekommt dieses Buch eine klare Leseempfehlung von mir und ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung. Noch eine Warnung an alle, die Cliffhanger hassen: Wartet mit dem Lesen, bis alle Teile erschienen sind.