Fantasy trifft Dystopie
Bewertet mit 5 Sternen
Lange hat mich kein Buch mehr so gefesselt, dass aus "noch 'ne halbe Stunde lesen" locker zwei oder auch vier Stunden wurden - im Urlaub geht das ja zum Glück.
"The Invasion of the Tearling" (dt. "Die Königin der Schatten - Verflucht") ist der zweite Band der Tearling-Saga - und wie es mit Reihen so ist, ist es auch hier empfehlenswert, die Bände in der Reihenfolge zu lesen.
Die Geschichte beginnt mit da, wo der erste Band aufhört - mit der Vorbereitung auf die zu erwartende Invasion durch das Nachbarkönigreich Mort. Kelsea wächst in diesem Band immer mehr in ihre Rolle als Königin hinein, verändert sich aber auch deutlich und man merkt, dass sie durchaus auch mit ihrer Rolle als Königin hadert.
Die dystopischen Elemente kommen in der Parallelhandlung zum tragen, durch die die Gesellschaft beschrieben wird, aus der die ersten Tearling-Siedler aufgebrochen sind. Und ich fand es durchaus beklemmend, dass die dargestellten Gesellschaftsstrukturen aus aktueller Sicht gar nicht mehr so undenkbar sind. Insbesondere dieser Handlungsstrang machte dann auch deutlich, dass es sich bei dieser Reihe auf keinen Fall um ein Jugendbuch handelt - aber auch im Tearling-Erzählstrang werden unter dem Druck der bevorstehenden Invasion die Sitten rauer.
Wer also Spaß an einer klassischen Fantasy-Geschichte hat, gleichzeitig aber auch kein Problem damit hat, dass diese Geschichte in unserer Zukunft beginnt und sich auch durch dystopische Elemente nicht abschrecken lässt, der wird mit dieser Reihe sein Vergnügen haben.