Rezension

fesselnde Geschichte mit hohem Potential

Arclight - Niemand überlebt die Dunkelheit - Josin L. McQuein

Arclight - Niemand überlebt die Dunkelheit
von Josin L. McQuein

Zitat:
„Bis jetzt hat das Licht sie immer zurückgetrieben.
Doch heute ist es anders.
Sie sind drin.“
(S.11)

„Das Geräusch eines umgelegten Schalters und das Klicken eines Schlosses bringt alle abrupt zum Schweigen. 
Wir alle stehen auf und wappnen uns gegen das, was uns auf der anderen Seite der Tür erwartet.“
(S.38)

„Mit meinen Fragen kamen Tränen, die mir die Wangen nicht kühlen konnten. Mein verbundenes Bein brannte, meine Kehle war von ätzendem Gift versengt, und auf meiner Haut loderte der Schmerz auf, sobald mich jemand berührte. Ich stand in Flammen.“
(S.46)

Inhalt:
Das Arclight ist die letzte Bastion der Menschheit. Ringsherum herrscht Finsternis. Nur das Grau befindet sich noch dazwischen. Die Lichter des Arclight beschützen die Menschen vor den Blassen. Denn niemand überlebt die Blassen!

Doch bei Marina ist das anders. Sie hat überlebt! Nur was tatsächlich mit ihr geschehen ist, bleibt rätselhaft. Marina kann sich an nichts erinnern. 
Viele Menschen aus der Enklave haben bei ihrer Rettung ihr Leben verloren. Seitdem schlägt ihr der Hass der Hinterbliebenen im Arclight Tag für Tag entgegen. 

Und dann folgt ein Angriff der Blassen, wie es ihn bisher nicht gegeben hat. Die Situation scheint zu eskalieren. Alles nimmt plötzlich eine unerwartete Richtung. Und welche Rolle spielt Marina in dem Ganzen?

Meinung:
Auf „Arclight“ hatte ich mich schon seit der Ankündigung des Buches gefreut. Die Geschichte schien ganz nach meinem Geschmack zu sein. Als das Buch dann nun endlich bei mir im Regal stand, konnte ich es natürlich nicht lange dort lassen. 

Kaum hatte ich die ersten Seiten gelesen, befand ich mich auch schon mitten in der Geschichte. Eine lange Eingewöhnungszeit war mir nicht vergönnt. So versuchte ich an der Seite von Marina, diese mir unbekannte Welt schnellstmöglich kennenzulernen. Doch mir ging es wie Marina. Sie konnte sich an nichts erinnern und so wurden auch meine Fragezeichen mit fortlaufender Geschichte mehr und mehr. Der Schreibstil war, wenn teilweise auch ein wenig holprig, so doch grundsätzlich gut zu lesen. Insofern kam ich auch recht schnell durch die Seiten, für das Vorankommen der Geschichte selbst hatte ich dieses Gefühl jedoch nur eingeschränkt. Zeitweise war ich aufgrund der eingebauten Handlungen ein wenig verwirrt, befand mich manchmal trotz weiterem Fortlauf wieder am Ausgangspunkt. So hatte ich oftmals das Gefühl, auf der Stelle zu treten. Dabei wollte ich so gern mehr über diese potentialträchtige Geschichte erfahren.

Auch wenn mich die Autorin lange im Dunkeln tappen ließ, blieb ich an der Geschichte dran. Zu interessant erschien mir die Idee zur Geschichte. Und eine gewisse Spannung hatte sich trotz alledem auch aufgebaut. Dies ist aus meiner Sicht nicht zuletzt dem Erzählstil in Gegenwartsform aus der Sicht Marinas zu verdanken.
Die Charaktere selbst wurden für mich, wenn auch nicht in der Tiefe, so doch ausreichend beschrieben. Marina entdeckt sich im Laufe der Geschichte völlig neu. Bisher hatte sie ja keine Erinnerung an ihr bisheriges Leben. Bruchstückhaft wird sie jedoch zu ihrem eigentlichen Kern zurückgeführt. Sie kann selbst kaum glauben, wie es soweit kommen konnte. Und Marina wird letztendlich von sich selbst überrascht. Denn Marina muss eine Entscheidung treffen.

Anfangs blieben auch die Blassen für mich im wahrsten Sinne des Wortes blass. Dies holte Josin L. McQuein jedoch nach. So erschloss sich mir nachfolgend das Geheimnis dieser rätselhaften Gattung. Fortan konnten mich die Blassen faszinieren und zogen mich in ihren Bann. Doch was genau sind die wahren Beweggründe dieser Spezies? 

Die Autorin lässt die Geschichte beruhigend ausklingen und konnte mich mit dem Ergebnis durchaus zufriedenstellen. Abschließend kann ich festhalten, dass ich mich gut unterhalten fühlte, auch wenn das vorhandene Potential nicht in Gänze ausgeschöpft wurde.

Urteil:
„Arclight – Niemand überlebt die Dunkelheit“ bietet eine mitunter fesselnde Geschichte mit einem hohen Potential. Für diese Geschichte zwischen Dunkelheit und Licht vergebe ich an dieser Stelle gute 3 Bücher.

Für alle, die sich nicht in bestimmte Richtungen drängen lassen, denen Toleranz kein Fremdwort ist und festgelegte Grenzen überschreiten können.

Die Reihe:
1. Arclight – Niemand überlebt die Dunkelheit
2. Originaltitel: Meridian 
(Erscheinungstermin: Mai 2014)
3. ?

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