Rezension

Fesselnder SciFi-Thriller

Die Apollo-Morde -

Die Apollo-Morde
von Chris Hadfield

Bewertet mit 5 Sternen

Dieses Buch hat hauptsächlich mein Interesse geweckt, weil es von einem amerikanischen Astronauten geschrieben wurde. Obwohl ich Romane & Sachbücher über den Weltraum sehr gerne lese, hätten der Titel und die Einordnung Thriller alleine wohl nicht dazu beigetragen, dass ich dieses Buch unbedingt lesen möchte. Aber ich hab dies definitiv unterschätzt, denn „Die Apollo-Morde“ stehen rasanten Space Operas in nichts nach!

Zu Beginn der Geschichte begleiten wir Kaz als Verbindungsmann zwischen der Regierung und dem Raumfahrtprogramm nach Houston, denn die Apollo-Missionen waren damals im Kalten Krieg vor allem ein Wettlauf mit der Sowjetunion. Apollo 18 in dieser Geschichte ist eine fiktive Fortführung dessen mit dem Ziel interessante Proben und Phänomene auf dem Mond zu entdecken um der Sowjetunion voraus zu sein. Bei den Vorbereitungen durch Simulationen und Testflüge lernen wir die Crew Luke, Tom und Michael kennen. Gekonnt beschreibt der ehemalige Astronaut das Geschehen aus mehreren Perspektiven und Orten (u. a. Houston, Sowjetunion, Raumschiff, Mond), während er immer wieder Hinwiese streut. Vor allem die dezente Bedrohung, die einigen Personen im Buch (noch) nicht ersichtlich war, ist äußerst geschickt dargestellt und hat mich gefesselt. Als der erste Astronaut tot aufgefunden wird und die Crew in den Orbit fliegt, geht das spannende Abenteuer erst richtig los. Etwas schade empfand ich am Schluss, dass ein Detail nicht vollends aufgelöst wurde, aber trotz der vielen unterschiedlichen Personen, die Apollo 18 möglich gemacht haben, geht es vielmehr um die Mission selbst, das große Ganze, wofür der angesprochene Punkt nicht detailliert wichtig ist.

Ich habe es anfangs sehr genossen die Vorbereitungen der Astronauten, der Boden-Crew und der Geologen mitzuerleben. Die Internas und Tests zu begleiten fand ich sehr spannend, denn der Autor hat die Prozesse gut verständlich und interessant geschildert. Ich war so gefesselt, dass mich sogar der erste Tote überrascht hat! Wichtige Zusammenhänge, nicht nur bezüglich der Raumfahrt, wurden öfter durch die auktoriale Erzählweise eingestreut, sodass man stets gebannt dem Geschehen folgen konnte. Auch die Übersetzerin C. Lungstrass-Kapfer muss ich an dieser Stelle loben, weil sie die Geschichte und Begriffe verständlich ins Deutsche übertragen hat. Ich hab mich zum 50-jährigen Jubiläum der Mondlandung zurückerinnert, als ich einige Dokus diesbezüglich angesehen habe.

 

Fazit:
„Die Apollo-Morde“ ist ein sehr spannender und interessanter SciFi-Thriller. Die Geschichte punktet damit, dass sie von einem echten Astronauten geschrieben wurde. Authentisch, leicht verständlich und sehr fesselnd beschreibt der Autor die Apollo-Mission von den Vorbereitungen bis hin zur Landung der Astronauten im Pazifik. Dazu noch der Kampf von USA und Sowjetunion um den Mond, macht es für Thriller-Fans, wie auch für Astronomie-Liebhaber zu einem Must-Read!