Rezension

Flake erzählt aus einem Leben

Der Tastenficker - Flake

Der Tastenficker
von Flake

Bewertet mit 5 Sternen

Völlig nüchtern erzählt Flake aus dem Nähkästchen der Missgeschicke, von Abgründen des Lebens, aber auch vom leichten, unbeschwerten Glück ohne die Notwendigkeit von Status, Geld und Macht. Sind es doch die vielen Kleinigkeiten, die das große Glück ausmachen - die das Salz in der Suppe sind.
Flake erzählt sein Leben und tut dies auf ungewöhnliche Weise, denn obwohl sein Lebenslauf schon irgendwie vorkommt, ist das Buch unkonventionell erzählt. Mit Humor und Ehrlichkeit und Schwere und Leichtigkeit an den jeweils passenden Stelen erfahren wir von Ausflühgen im Thüringer Wald, von der kalten Wohnung in der Mollstrasse/Ecke Prenzlauer Allee, von Besäufnissen und warum Flake mit so was aufgehört hat, von ersten Gehversuchen in Bands und vor allem wird die DDR so lebendig wie sonst kaum. Sie wird weder glorifiziert noch verdammt, allerdings lässt Flake schon relativ offen raus, dass er den Osten besser fand als die jetzige Form des Kapitalismus.

Das Buch musste ich einfach haben und als ich es hatte, war es in zwei Tagen ausgelesen. Was auch der reichhaltigen und ebenso schreiend komischen Bebilderung sowie dem flüssigen Stil geschuldet ist. die Doku "Flake - Mein Leben" bei arte gefallen hat, wird hier ein leicht zu verschlingendes Meisterwerk finden. Es ist so herrlich schön geschrieben. Kurze, einfach zu lesende Sätze und eine stetige Leichtigkeit in den Erzählungen ziehen sich durch das ganze Buch.