Rezension

Föhr Reihe Band 2

Inselhoffnung -

Inselhoffnung
von Jette Hansen

Der zweite Band der Föhr-Reihe von Autorin Jette Hansen.

Nachdem ich im Frühjahr den ersten Teil Inselluft beendet hatte, war ich natürlich gespannt, wie es mit Sarah und Marten, aber auch Fee und ihrer Tochter Ida weitergeht. Lange musste ich zum Glück nicht warten.

Sarah hatte Marten ihre Vergangenheit verschwiegen. Doch als plötzlich ihre 16jährige Tochter Emily, die sie nach der Geburt zur Adoption freigegeben hatte, vor der Tür steht, muss sie Marten die Wahrheit sagen und davor hat sie einen Heidenbammel. Auch bei Fee gibt es wieder einige Turbulenzen, als Idas Vater wieder zurück auf die Insel kommt.

Wieder einmal konnte mich Jette Hansen mich mit ihren Figuren fesseln und natürlich auch mit dem tollen Setting Föhr. Auch wenn ich noch nie da war, man kann sich sehr vieles bildhaft vorstellen. Ich hatte immer das Gefühl beim Lesen, die Orte und das Meer vor Augen zu haben. Diese Beschreibungen haben mir richtig Lust gemacht eines Tages mal dort Urlaub zu machen und die verschiedenen Plätze, die hier beschrieben werden, aufzusuchen.

Die Turbulenzen in den Beziehungen der Protagonisten machen die Geschichte spannend. Die Dialoge sind wieder sehr lebendig und sorgen dafür, dass man sich in diese hineinfühlen.

Freundschaft, Liebe, Verdrängung, Vergangenheit, Familienbande, Zweifel, aber auch Mut, Veränderungen, Entscheidungen, die man treffen muss und Verzeihen, das sind die Themen, um die es sich in diesem Band geht. Ein zu langes Schweigen wird mit der Zeit immer schwerer, ein immer größerer Ballast. Wie reagiert ein Partner, der Lügen über alles verabscheut? Welches Risiko wiegt großer ? Ein weiteres Verschweigen oder ein Geständnis? Wie würde man selbst - unter diesen Vorrausetzungen - handeln?

Sarah, aus deren Sicht die Geschichte geschildert wird, ist eine sympathische junge Frau, die in ihrer Jugend traumatische Erfahrungen gemacht hat, die sie nie aufgearbeitet, sonden nur verdrängt hat und die ihr daher immer wieder erneut im Wege stehen, um glücklich zu werden. Sie wirkt, so wie sie hier dargestellt wird, sehr authentisch. Ich konnte ihre Zweifel, ihre Ängste mehr über sich zu erzählen, sehr gut nachempfinden. Bei Emily hatte ich das ein oder andere Mal ein bisschen Bedenken was ihre (unabhängige) Rolle in der Geschichte angeht, aber vielleicht passte es so dramaturgischer besser. Das ist aber auch mein einziger Kritikpunkt.
Ich habe sehr gerne diese Geschichte weiterverfolgt und bin nun natürlich mächtig gespannt, wie es im dritten Band, der dann Inselfest heißen wird und der im März 2023 erscheinen wird, weitergeht.

Falls ihr die Reihe noch nicht kennen solltet, fangt bitte mit Band 1 an ! Es ist zwar keine Voraussetzung, aber dennoch ratsam, da es sich immer um die selben Protagonisten handelt.