Rezension

Folge dem weißen Kaninchen

Alice im Wunderland - Lewis Carroll

Alice im Wunderland
von Lewis Carroll

Bewertet mit 4 Sternen

Als Alice das weiße Kaninchen in Weste und mit Taschenuhr an sich vorbeirennen sieht, hätte sie sich wohl wundern sollen. Oder als sie durch das Kaninchenloch fällt. Als sie ihre Größe verändert. Doch Alice wundert sich nicht. Das Land, in das sie dem Kaninchen folgt, hält so viele Merkwürdigkeiten bereit, dass das Wundern vergisst.

Ein Klassiker der Kinderliteratur, der seinen Zauber nicht verloren hat. Das hektische Kaninchen, der skurrile Hutmacher und die grausame Herzkönigin lassen einen auch heute noch Lachen und sich gruseln. Gerade den letzten Aspekt hat der Illustrator Robert Ingpen mit seinen Bildern eingefangen. Die teils etwas düsteren Bilder veranschaulichen nicht nur die komische Seite der Geschichte, sondern auch den unheimlichen.

Eine Geschichte, die mit der bunten Disneywelt nicht viel zu tun hat. Die Mischung von skurril und düster hat mich überrascht. Kinder lesen über den unheimlichen Teil wohl eher hinweg, aber als erwachsener Leser bin ich doch über die eine oder andere Szene gestolpert. Trotzdem oder gerade deshalb eine tolle Geschichte, bei der man viel zu lachen hat. Und die Bilder von Robert Ingpen haben mich sehr beeindruckt.