Rezension

Frauenpower

Neun seltsame Frauen -

Neun seltsame Frauen
von Daniela Chana

Bewertet mit 4 Sternen

“Neun seltsame Frauen” sind die Protagonistinnen dieser neun Erzählungen, in Anlehnung an die neun Musen in der griechischen Mythologie. Dabei gibt es scheinbar keinen roten Faden; jede hat ihre eigenen zwischenmenschlichen Herausforderungen zu überwinden.

Auch ohne mich mit den mythologischen Vorbildern auszukennen, reizte mich dieses 2021 für den Österreichischen Buchpreis nominierte Werk, und diese Unkenntnis hat dem Lesevergnügen keinen Abbruch getan.

Die Geschichten sind allesamt ungewöhnlich, ein Verlauf lässt sich nicht vorhersehen, ab und zu wird eine Prise magischer Realismus beigemischt. Jede der Frauen erhält eine authentische Stimme: „Das Warten auf Bahnsteigen fand ich unerträglich, egal in welcher Gesellschaft. Es fühlte sich an wie eine Mauer, gegen die man stieß: Man wollte sich bewegen, aufbrechen, reisen und kam einfach nicht weiter, weil man warten musste.“ Mir haben an diesem Erzählband sowohl die Sprache als auch das Ausgefallene der Handlungen außerordentlich gut gefallen.