Rezension

Frei von jeglicher Spannung

Final Cut - Veit Etzold

Final Cut
von Veit Etzold

Bewertet mit 1 Sternen

Klappentext:
Du hast 438 Freunde auf Facebook.
Und einen Feind.

Die Freunde sind virtuell, der Feind ist real.

Er wird Dich suchen.
Er wird Dich finden.
Er wird Dich töten.

Du hast 438 Freunde auf Facebook.
Und keiner wird etwas merken.

Meine Meinung:
Vom Klappentext her habe ich mehr mit einem Internet-Thriller gerechnet - mit Facebook hat dieses Buch aber nur am Rande zu tun.
In erster Linie haben wir hier einen Serienkiller/Massenmörder, der überdurchschnittlich intelligent ist und mit absoluter Präzision und nicht weniger Brutalität mordet. Und das ist auch das Hauptthema des Buches, ein Mord jagt den nächsten, jeder Mord ist brutaler als der vorhergegangene - die Ermittlungen laufen lediglich wenig erfolgreich am Rande. Die Figuren sind blaß, bis zum Schluß war mir die Ermittlerin Clara komplett fremd und auch alle anderen Figuren haben wenig Tiefgang.
Die Brutalität empfand ich persönlich als zu übertrieben, aber richtig genervt haben mich die zusätzlichen Berichte von irgendwelchen brutalen Morden oder Vergewaltigungen, die mit der eigentlichen Geschichte nichts zu tun haben - so erfahren wir z.B., daß ein Ermittler zwei Jahre Alkoholiker war, weil er ein Video angeschaut hat, in dem drei Männer einen sechs Monate alten Säugling vergewaltigen - mal eben als Randnotiz.
Die Story selbst finde ich doch sehr weit hergeholt, sie strotzt vor Klischees und Spannung kommt leider gar nicht auf. Ich war mehrfach versucht das Buch abzubrechen, aber da ich mich in einer netten Leserunde befand, habe ich mich bis zum Ende durchgequält, ansonsten hätte ich wohl spätestens um Seite 300 herum das Handtuch geschmissen.

Fazit: Unnötige Brutalität, unglaubwürdige Story, Klischees und die Spannung fehlte auch - von daher vergebe ich hier einen traurigen Stern

Kommentare

jellybear kommentierte am 14. September 2013 um 14:32

Mir gefiel der Klappentext sehr gut. Ich habe einen gut durchdachten und recherchierten Thriller erwartet, der mich zum Nachdenken anregt.

Allerdings finde ich auch, dass die Story nicht annähernd hält, was sie verspricht. Facebook spielt nur am Rande eine rolle und könnte x-beliebig durch ein anderes Online-Forum ausgetauscht werden. Ansonsten eine ehr blasse Story, die es nicht schafft, in die Tiefe zu gehen.

Idee vielversprechend, Umsetzung mittelmäßig.