Rezension

Für einen gelungenen Reihen-Abschluss blieben zu viele Dinge ungeklärt.

Für immer die Liebe
von Cynthia J. Omololu

Bewertet mit 4 Sternen

Bei "Für immer die Liebe" handelt es sich um den Abschluss einer Dilogie, weshalb ich, aufgrund von vermeintlichen Spoilern, darauf verzichten möchte, die Handlung noch einmal in eigenen Worten zusammenzufassen. Spoiler kann ich trotzdem nicht komplett ausschließen.

Das Cover gefällt mir auch bei Band 2 wieder unglaublich gut. Auch wenn ich die Bewegung des Mädchens nicht so toll finde, wirkt die Farbgebung sehr freundlich und die Schmetterlinge reißen es irgendwie raus, so das das Cover zum Blickfang wird. 

Nicht nur optisch, sondern auch inhaltlich ist "Für immer die Liebe" so viel ansprechender gestaltet als sein Vorgänger, der mich aufgrund viel vorhersehbarer Ereignisse und irritierender Zeitsprünge ja nicht so recht überzeugen konnte. Hier ist das anders. Die Autorin setzt wieder auf einen leichten flüssigen Schreibstil und sorgt mit einer ganzen Reihe Wendungen für überraschend viel Spannung, die ich so ehrlich gesagt nicht erwartet hätte.

Bei den Protagonisten bin ich etwas zwiegespalten. 

Während ich Griffon in Band 1 noch bezaubernd fand, finde ich ihn hier einfach nur nervig. Er verhält sich wie ein unreifer Teenager, dabei sollte er, in der Beziehung zu Cole doch eigentlich der "Erwachsenere" von den beiden sein. Ich möchte hier doch ganz kurz auf die Handlung eingehen, damit man versteht was ich meine. 

 

----- ACHTUNG SPOILER ! -----

Ihr erinnert Euch sicherlich an die erste Begegnung zwischen Cole und Drew in "Für immer die Seele". Die beiden haben eine gemeinsame Vergangenheit, die für beide sehr dramatisch endete. Für Drew ist Cole noch immer die Liebe seines Lebens und er würde alles dafür tun um sie wieder für sich zu gewinnen. Und genau das tut er, er lässt nicht locker und versucht sie zu umwerben, obwohl ihm Cole zu verstehen gegeben hat, das sie Griffon liebt und nicht mit Drew zusammen sein kann. 

Insgeheim muss sie sich aber doch eingestehen, das es auch zwischen ihr und Drew eine Art unsichtbares Band geben muss, das sie zu ihm hinzieht. In einer Szene "lauert" Drew Cole in der Musikschule auf um sie mit den passenden Ohrringen zu ihrem Ankh zu überraschen. Natürlich platzt genau in diesem Moment, in dem sie das Schmuckkästchen in den Händen hält, Griffon in die Szene. 

Statt einigermaßen vernünftig zu reagieren und Cole zuzuhören, benimmt er sich trotzig und lässt ihr nicht den Hauch einer Chance sich zu erklären. 

----- SPOILER ENDE -----

Fakt ist jedenfalls, das Griffon sich in meinen Augen unreif und blöd benimmt, auch wenn sein Rückzug gegenüber Cole schon auch ein Stück weit gerechtfertigt ist. Schwierig zu erklären, wenn ihr das Buch allerdings lest oder schon gelesen habt, dann versteht ihr sicher was ich meine. 

Auch bei Drew bin ich hin- und hergerissen. Denn zunächst macht er einen beinahe verzweifelten Eindruck, der mir als Leserin zu Herzen geht. Er fängt Cole auf als Griffon sie fallen lässt, räumt ihr Zeit ein, damit sie sich über ihre Gefühle klar werden kann, aber je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen, desto klarer wird, das Cole etwas anderes erwartet als ein perfekt geplantes Leben und eine Menge Geld. Drew muss einsehen, das sie im Hier und Jetzt nicht diejenige ist, die er einst gekannt und geliebt hat. Und damit tut er sich schwer, er versucht sie mit all seinem Bling-bling zu überzeugen und auch das wirkte auf mich manchmal etwas störend.

Cole war eine echte Überraschung, auch wenn ich manch eine ihrer Handlungen nicht so recht nachvollziehen konnte. Man darf jedoch nicht vergessen, das sie gerade einmal 16 Jahre alt ist und für dieses Alter finde ich sie doch sehr erwachsen. Trotz all ihrer zwischenmenschlichen Probleme mit Griffon und Cole, der immer noch etwas irritierenden Zeitsprünge die sie unkontrolliert heimsuchen und dem plötzlichen Mord an Veronique, der eine Menge Fragen und neue Rätsel aufwirft, versucht Cole einen kühlen Kopf zu bewahren und das hat mir echt gut gefallen, denn sie gibt sich reifer als so manch ein Erwachsener. 

Nebenfiguren, wie beispielsweise Coles beste Freundin Rayne, die im ersten Band noch beinahe gesichtslos wirkten, gewinnen hier an Bedeutung und rücken ein bisschen mehr in den Vordergrund. 

Auch wenn die Reihe mit "Für immer die Liebe" abschließt, ist das Ende für mich leider nicht ganz rund und es bleiben doch eine Menge neuer Ansätze, die die Autorin in einem weiteren Band hätte erklären können. Aber wer weiß ob sie nicht bereits eine neue Geschichte über Akhet und Co. geplant hat, denn hier streut sie jede Menge neue, interessante Aspekte mit ein. Dennoch bleibt mir zu vieles ungeklärt, was letztendlich zu einem Punktabzug führt. 

 

Fazit: 

"Für immer die Liebe" ist eine Fortsetzung die sich wirklich sehen lassen kann und seinen Vorgänger durch reichlich Spannung und Unerwartetes übertrumpft. Für einen gelungenen Reihen-Abschluss blieben jedoch zu viele Dinge ungeklärt.