Rezension

für Japanliebhaber ganz nett

Geschichte für einen Augenblick - Ruth Ozeki

Geschichte für einen Augenblick
von Ruth Ozeki

Bewertet mit 2.5 Sternen

"together we're making magic, at least for the time being"
Nao sieht sich als ein Zeitweisen. Sie ist ein Wesen inmitten der Zeit, genau wie wir alle. Nao's Tagebuch läd uns ein Teil ihrer zeit zu werden und ermöglicht dadurch dass sie Teil unserer Zeit wird. In ihrem Tagebuch schreibt sie über ihr Leben in japan, ihren Vater der dauernd versucht sich umzubringen, ihre Urgrossmutter die Nonne ist und für die Menschheit betet. 
In Canada findet Ruth das ein Bündel am Strand. Inhalt des Bündels ist ein Tagebuch einer Japanerin namens Nao, auf englisch geschrieben. 
Kapitel für Kapitel wird Ruth Teil von Naos Leben. 
Meine Meinung: 
Dieser Roman aus zwei Sichtweisen hat es mir nicht einfach gemacht. Also doch, ich bin gut ins Buch reingekommen, es liest sich recht einfach. Leider war ich nach 200 Seiten immer noch nicht wirklich gefesselt und vor allem Ruth Kapitel fand ich zeitweise richtig langweilig. Halb biografisch erzählt Ruth von ihrem Fund, wir erhalten Einblicke in ihr Leben und wie sie auf das Tagebuch reagiert. Dabei fragt man sich "wieso"? Reicht Nao's Geschichte nicht aus? Nicht dass es stört, es hat auf mich nur unnötig gewirkt. Vor allem weil die Kapitel nicht helfen eine neue Erkenntnis zu den gelesenen Tagebucheinträgen zu bekommen. 
Nao's Abschnitte sind dann allerdings wieder fesselnd und schaffen es das Stirnrunzeln über Ruth's Kapitel zu glätten. 
Für Japanliebhaber ( vor allem Tokio) ist dieses Buch natürlich ein muss! Nao erzählt von ihrem Alltag in Tokio, dem Leben und den Problemen ihrer Eltern, ihrer 104 Jahre alten Urgrossoma Jiko, die Tempelnonne und Schulter zum Anlehnen ist. 
Mir hinterliess das Buch einen schalen Nachgeschmack während des Lesens.