Rezension

Ganz anders als erwartet – aber wunderschön

Die Katze, die von Büchern träumte -

Die Katze, die von Büchern träumte
von Sosuke Natsukawa

Bewertet mit 5 Sternen

Als kleiner Junge kommt Rintarõ Natsuki zu seinem Großvater, der irgendwo in Japan ein kleines Antiquariat betreibt, wächst bei ihm auf und lernt die verschiedensten Bücher kennen und lieben. Als sein Opa stirbt, steht für ihn die Erde still. Er kapselt sich ab, geht nicht mehr zur Schule, wird immer eigenbrötlerischer und zum Stubenhocker. Seine Klassensprecherin Sayo Yuzuki versucht ihn aus seiner Lethargie zu reißen. Das gelingt auf wundersame Weise schließlich Toraneko, kurz Tora, der Tabby-Katze. Sie kann sich mit Rintarõ unterhalten, er versteht sie und sie versteht ihn. Tora fordert ihn auf ihr zu folgen. Es gibt Bücher zu retten. In 4 Labyrinthen, in denen es nur um zu rettende Bücher geht, wird Rintarõ in absurde Abenteuer verwickelt und findet dann zu seiner Bestimmung.

Endlich mal wieder ein Buch bei dem mir das Cover und die Umschlagseiten vorn und hinten auf den ersten Blick sehr gut gefallen. Es verheißt schon, wie ich finde, dass ich es hier mit einem modernen Märchen zu tun bekomme. Und dieses Märchen habe ich so genossen, obwohl ich mir etwas ganz anderes darunter vorgestellt hatte. Nicht nur, weil es um Bücher geht. Auch weil darin eine Katze eine nicht unerhebliche Rolle spielt.

Dies ist das erste japanische Buch, das ich gelesen habe. Aber den Namen Sôsuke Natsukawa werde ich mir merken. Der Autor versteht es, mir Gedanken in den Kopf zu setzen, auf die ich nie gekommen wäre. Er verleitet mich zum nachdenken und philosophieren. Ich sehe plötzlich die Welt durch die Augen der Bücher und versuche sie zu verstehen.

Eine zauberhafte, fantasievolle Liebeserklärung an alle Bücher dieser Welt, kurios und herzerwärmend zugleich. Eine echte Perle auf dem Büchermarkt.