Rezension

Ganz nett

Tod oder Liebe - Manuela Salvi

Tod oder Liebe
von Manuela Salvi

Bewertet mit 3 Sternen

Als ich zum ersten Mal von diesem Buch gehört habe, musste ich spontan an die “Arkadien”-Trilogie von Kai Meyer denken und wusste nicht so wirklich, ob ich mich daher auf das Buch einlassen kann, weil ich “Arkadien” unglaublich toll finde.

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr schwer gefallen. Erst in der Mitte konnte ich mich immer mehr auf das Buch einlassen und habe es zumindest zum Teil sehr genossen. Die Charaktere sind alles andere als perfekt, konnten mich aber dennoch von sich überzeugen, da sie sehr authentisch wirken.

Der Schreibstil hat mir von Anfang an gefallen. Zwar ist er nicht unbedingt typisch für ein Jugendbuch, was mir zunächst Probleme beschert hat, aber dennoch sehr unterhaltsam und fesselnd. Die Geschichte liest sich flüssig und leicht und die Autorin beschreibt die Szenen sehr ausführlich, sodass ich mir vieles bildlich vorstellen konnte.

Obwohl die Handlung an sich absolut nicht neu ist, hat die Autorin dennoch versucht, das Buch zu etwas Besonderem zu machen. Während eine Liebesgeschichte oftmals zwischen verfeindeten Mafia-Clans stattfindet, findet sie hier zwischen einem Mafiamitglied und einem normalen Mädchen statt, dessen Vater als Richter gegen die Mafia kämpft.

Bianca und Manuel sind durch ihre Lebensumstände sehr verschieden, man kann sagen, dass Bianca zu den Guten und Manuel zu den Bösen gehört. Der Vergleich hinkt vielleicht, aber zumindest am Anfang war die Rollenverteilung deutlich sichtbar. Bianca wirkt oftmals sehr in sich gekehrt, ist in der Schule und privat alleine und liest gerne. Manuel ist dagegen häufig bei der Mafia, wirkt dort aber recht verloren, weil er seinen Platz im Leben noch nicht gefunden hat.
Die Liebesgeschichte ist ganz nett gemacht. Zwar war es mir stellenweise schon zu emotional, allerdings darf man bei italienischen Liebesgeschichten kaum etwas anderes erwarten, von daher war es für mich doch noch ganz erträglich. Die Leidenschaft zwischen den beiden Protagonisten ist spürbar und wird trotz mancher Emotionen weder zu kitschig, noch zu naiv erzählt.

Wer bereits einige Mafia-Geschichten gelesen hat, weiß, dass diese oftmals sehr brutal sein können. Zwar wird dies noch sehr jugendgerecht beschrieben, allerdings merkt man schnell, in welchen Verhältnissen Manuel lebt und wie er stellenweise selbst dort behandelt wird. Kein Mafiamitglied scheint sicher zu sein, was man Manuel oftmals anmerkt, da er sich trotz seiner Rolle dort nicht wohlfühlt.

Weniger gefallen hat mir das Cover. Es wirkt sehr schlicht und es fehlt mir die Besonderheit, die die Geschichte verdient gehabt hätte. Allerdings hat mir das Originalcover auch nicht gefallen. Die Kurzbeschreibung liest sich dagegen sehr gut und animiert dazu, das Buch zu lesen.

Insgesamt hat mir “Tod oder Liebe” gut gefallen. Zwar fehlten mir manchmal einige Höhen und Tiefen, aber dennoch kann ich mit der Handlung und dessen Ausgang zufrieden sein. Wer Geschichten rund um die Mafia mag wird mit diesem Buch mehr als glücklich sein.