Rezension

Ganz okay

AERA - Die Rückkehr der Götter - Markus Heitz

AERA - Die Rückkehr der Götter
von Markus Heitz

Dass Markus Heitz mein liebster deutscher Fantasyautor ist, wisst ihr mittlerweile sicherlich. Doch bei AERA habe ich echt gezögert. Nicht, ob ich die Geschichte lesen möchte, da musste ich nicht lange überlegen. Aber es gab die Möglichkeit, das Buch als E-Serial bzw. Knaur E-Reginal zu lesen und obwohl ich meinen E-Reader nur im Urlaub benutze, um Koffergewicht zu sparen, hat es mich in den Fingern gejuckt. Ich habe noch nie ein E-Serial gelesen. Schließlich ist es aber doch das Buch gewurden, weil im Moment kein Urlaub vor der Tür steht und so lange wollte ich dann doch nicht mehr warten, bis ich AERA lesen kann. 

Die Grundidee ist mal wieder klasse. Im Jahr 2019 kehren die Götter auf die Erde zurück. Alle Götter, nur einer nicht. Während die anderen Religionen wieder aufleben, verkümmern Christen, Juden und Moslems zu belächelten Sekten, ist doch ihr Gott der einzige, der sich nicht blicken lässt. Ein bisschen enttäuscht war ich dann doch, dass die Götter gar keine soo große Rolle in dem Roman spielen, zumindest nicht als agierende, tatsächlich in Erscheinung tretende Figuren. Stattdessen schlägt die Geschichte eher eine Sci-Fi, denn eine Fantasy-Richtung ein, womit ich nich gerechnet hätte. 

Mit dem Plot hatte ich aber nicht so viele Probleme wie mit dem Protagonisten. Interpol-Ermittler Malleus Bourreau, ein kanllharter Typ, der viel zu cool für die Welt ist. Egal wie brenzlig die Situation auch ist, egal wie oft man versucht ihn zu töten - selbst wenn es die Götter auf ihn abgesehen haben - er bleibt so gelassen, als sei er selbst ein Gott, als sei er unsterblich. Dazu die ständige Raucherei, das Gehabe Frauen gegenüber. Malleus Bourreau ist ein wandelndes, unsympathisches Klischee, das den Roman beinahe unfreiwillig in eine Parodie seiner selbst verwandelt. Wegen dieses Protagonisten hätte ich beinahe abgebrochen, weil er mir dermaßen auf die Nerven ging. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, das eReginal zu lesen und Malleus Bourreau häppchenweise zu "genießen", mit großen Abständen zwischen den einzelnen Episoden.

Exkarnation - Seelensterben, der die Erzählstränge so vieler Heitz Romane zusammenführt und enden lässt, hat mich begeistert und süchtig nach mehr zurückgelassen. AERA dagegen hat mich wieder nüchtern gemacht. 
 

(c) Books and Biscuit