Rezension

Ganz toller Historienroman

Die Tochter des Fechtmeisters - Sabine Weiß

Die Tochter des Fechtmeisters
von Sabine Weiß

Bewertet mit 5 Sternen

Sabine Weiß nimmt uns mit in die Zeit kurz vor Ausbruch des 30jährigen Krieges. Clarissa ist die Tochter des Fechtmeisters Fritjoff Nykrantz. Dank ihres Vaters beherrscht sie ebenfalls die Kunst des Fechtens. Si e macht sich mit ihrem Vater und seinen Fechtschülern von Rostock auf den Weg nach Frankfurt, wo die die beiden Fechtschüler nach einer Prüfung zu Fechtmeistern gekürt werden sollen.

Auf dem Rückweg werden Fritjoff und Clarissa überfallen und sie anschließend des Mordes an ihrem Vater verdächtigt. Von da an beginnt Clarissas Abenteuer erst richtig.

In der Geschichte werden mehrere Erzählstränge gekonnt miteinander verwebt. Aber in allen Teilen herrscht Streit und Zwietracht. Es gibt den Streit zwischen den Brüdern Carl und Fritjoff; zwischen den beiden Fechtbruderschaften der Marxbrüder und der Federfechter; zwischen Katholiken und Lutheranern und nicht zuletzt zwischen den verschiedenen Herrschern unter dem schwachen Kaiser Rudolf. Insgesamt eine sehr unruhige Zeit für die Bewohner  des Reichs.

Es handelt sich um einen gewohnt gut recherchierten Roman, in dem wir sowohl einen Einblick in die damaligen Lebensumstände der Menschen als auch über die politische Situation bekommen. Nebenbei erhalten wir viele Informationen über die Fechtkunst – so vielseitig hatte ich mir das nicht vorgestellt. Das ganze Buch ist in einem gut lesbaren und anschaulichen Stil geschrieben. Die Charaktere - incl. der Nebendarsteller –sind sehr gut ausgearbeitet und kommen authentisch rüber.

Auch wenn es hier und da einige Passagen gab, die nicht unbedingt erforderlich waren für die Geschichte, so habe ich mich doch nie gelangweilt. Ich vergebe sehr gerne fünf wohlverdiente Sterne.