Gefangen in einem falschen Selbstbild
Bewertet mit 3 Sternen
Elena ist schon lange mit Paolo verheiratet und sie gelten bei ihren Freunden und Bekannten als Traumpaar, doch Elena ist nicht glücklich in dieser Ehe. Das merkt sie aber erst, als sie sich in einen anderen Mann verliebt und mit ihm eine Affäre beginnt. Nach und nach erkennt sie, dass sie mehr vom Leben erwarten kann, als sie bislang glaubte. Für sie ist es jedoch nicht nur der Sex, sondern auch die Geborgenheit, die sie bei Paolo vermisst und von dem Fremden bekommt. Allerdings kann aus einer sexuell dominierten Affäre nur dann eine Beziehung werden, wenn beide Seiten es wollen.
Das Buch ist aus Elenas Perspektive geschrieben, und zwar zeitversetzt als Tagebucheintrag (kursiv) zum einen und Gegenwartsbericht zum anderen (normal).
Ich fand, dass man bei der Beschreibung der sexuellen Praktiken hier und da merkt, dass der Autor ein Mann ist und eben keine Frau. Eine Frau hat andere sexuelle Vorlieben und legt andere Schwerpunkte.
Auch frage ich mich, was mir das Buch nun sagen will. Muss man wirklich so intensiv und lange zweigleisig fahren, um zu erkennen, dass die eigene Ehe unbefriedigend und kaputt ist? Kann man sich nicht in dem Moment (ggf auch nur auf Zeit) trennen, in dem man merkt, dass es einen zu einem anderen zieht, und man sich immer mehr vom Partner distanziert? Ich finde Elenas Verhalten Paolo gegenüber nicht fair. Aber da muss sich wohl jeder sein eigenes Urteil bilden.