Rezension

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Gefühlvoll, intensiv, mitreißend!

Zwei an einem Tag - David Nicholls

Zwei an einem Tag
von David Nicholls

Bewertet mit 5 Sternen

James Nicholls versteht es wie kaum ein anderer männlicher Zeitgenosse, eine gefühlvolle Prosa auf’s Paper zu zaubern, die durch und durch überzeugt. Keine langatmigen, schleimigen Kitschorgien à la Nicholas Sparks und auch keine „Hau-Drauf-Literatur“, wie sie so manch männlichem Schreiberling zu Gesichte steht. Nein, James Nicholls‘ „One Day“, so der Original-Titel, ist vor allem eines: authentisch. Zwar ist diese Geschichte nicht unbedingt alltäglich, dennoch ist es eine, wie sie das Leben aus einer verrückten Laune heraus doch gelegentlich schreibt. Es geht um die Liebe, es geht um ein Miteinander, Gegeneinander und Füreinander. Es geht um zwei Menschen, die sich begegnen, und zwar immer und immer wieder. Emma und Dexter heißen diese zwei Menschen, die sich während ihres Studiums kennenlernen und eine "Liebesnacht" miteinander verbringen. Dexter gilt als Frauenheld, als Schönling, der nichts anbrennen lässt. Emma hingegen ist eine strebsame, linksorientierte Literatin mit dem heimlichen Wunsch, einmal etwas wirklich Einflussreiches zu schreiben. Ihre unterschiedlichen Lebenswandel; Dexters Abenteuergeist und sein ständiger Wunsch nach mehr auf der einen Seite, sowie Emmas schüchterne Art und Genügsamkeit auf der anderen, machen ein Zusammensein zunächst unmöglich. Und doch können sie sich nicht loslassen, scheinbar getrieben von einer unsichtbaren Kraft, führt es sie, auch nach vielen Jahren noch, immer wieder zueinander zurück. Die Frage, ob Dex und Em es letztendlich schaffen aneinander festzuhalten, wird zur zentralen Thematik des Buches und macht es vor allem für den hoffnungsfrohen Leser zum quälenden Sisyphos-Erlebnis. Ein mitreißender Plot, lebensnahe Charaktere sowie ein, zwei unerwartete thematische Twists zeichnen „Zwei an einem Tag“ als Hochkaräter aus!