Rezension

Geister des Bösen

Maggie Yellow Cloud -

Maggie Yellow Cloud
von Brita Rose Billert

Bewertet mit 5 Sternen

Gerade haben sich die Wogen im Pine Ridge Hospital und in Maggies Familie nach den dramatischen Ereignissen im letzten Band geglättet, da kommt die nächste Hiobsbotschaft. Maggies Nichte Shauna liegt im Koma. Da erscheint es als Geschenk des Himmels, dass eine angesehene Privatklinik anbietet, Shauna kostenlos zu behandeln. Doch Shauna wird kurz darauf für hirntot erklärt und Maggie fährt in die Klinik voller Unruhe, Zweifel und drängender Fragen.

Inzwischen hält Simon McPherson die Stellung im Hospital und erfährt von einem jungen Lakota, der dort zur Behandlung ist, erschreckende Informationen. Menschen verschwinden spurlos aus seinen Umfeld, nachdem sie ärztlich untersucht wurden. Die Suche nach der Wahrheit wird zu einem Wettlauf gegen die Zeit.

Schon nach den ersten Seiten hatte ich das Gefühl, wieder bei lieb gewonnen Bekannten zu Besuch zu sein. Ich hatte bereits den ersten , sehr spannenden Band aus der Reihe gelesen . Erneut erzählt die Autorin eine fesselnde und beängstigende Geschichte, die eng mit den Lebensumständen und Werten der indigenen Bevölkerung verknüpft ist. Ich tauche auch dieses Mal tief in diese Welt ein und erweitere durch die erhaltenen Informationen mein Verständnis für diese Bevölkerungsgruppe.

Waren die Vorfälle im letzten Band schon erschreckend, ist mein Entsetzen hier noch größer. Ein Opferritual der Maya, geschlachtete Tiere, denen das Herz entnommen wurde und eine Häufung von tödlichen Unfällen erzeugen ein Klima der Furcht und drohenden Unheils. Dazu tragen auch die Beobachtungen des jungen Lakote bei. Plötzlich erscheinen Ärzte und Krankenhäuser als lebensbedrohend und Orte des Grauens.

Ein gelungener Gegenpol sind in meinen Augen Shaunas Träume während ihrer Bewusstlosigkeit. Sie sind poetisch und entführen in eine friedvolle Welt, die Sehnsucht erzeugt. Ganz anders sind Maggies Träume, die von einer Bedrohung künden und in Maggie das Gefühl auslösen, dass Shauna dringend ihrer Hilfe bedarf.

Ein weiterer glücklicher Umstand ist, dass Simon sich verliebt. Ich habe das diesem einsamen und so sympathischen Mann von Herzen gegönnt.

Als Maggie in der Klinik , in der Shauna behandelt wird, ankommt, scheint alles in bester Ordnung. Bei näherem Hinsehen häufen sich die Hinweise, dass hier etwas Monströses geschieht. Maggie wäre nicht Maggie, wenn sie der Sache nicht auf den Grund gehen würde und bringt sich dadurch in Lebensgefahr. Dieses Mal hätte ich nicht auf sie gewettet, denn sie steht dem personifizierten Bösen gegenüber. Rettung kommt von unerwarteter Seite.

Mich hat der Krimi wieder sehr gut unterhalten Er bietet meiner Meinung nach Spannung auf hohem Niveau und bringt dem Leser die indigene Kultur Amerikas auf unterhaltsame Weise näher.