Rezension

Gekonnte Kombination aus Krimi und Liebesgeschichte

Die Brasserie - Sebastian Greber

Die Brasserie
von Sebastian Greber

Bewertet mit 4 Sternen

„...Franzosen scheint das Gen für Stress und Ungeduld zu fehlen...“

 

Christian führt in Berlin eine Gaststätte. Eines Tages hält er den Brief eines französischen Notars in den Händen. Der bittet um einen Gesprächstermin, da Herr Lavie verstorben sei. Christian sei sein leiblicher Sohn.

Christian konfrontiert seine Mutter mit dem Brief, denn sie hat sich bisher über die Identität des Vaters ausgeschwiegen. In Frankreich erfährt Christian, dass er eine Brasserie geerbt hat.

Der Autor hat einen Roman geschrieben, der eine gekonnte Kombination aus Kriminalroman und Liebesgeschichte ist.

Das Buch lässt sich flott lesen. Dazu tragen die kurzen Kapitel, aber auch der flüssige Stil bei. Sehr detailgenau beschreibt der Autor die Handlung sowie Personen und Orte. Dadurch wird der Gegensatz zwischen dem kalten Berlin und der stimmungsvollen Landschaft der Provence deutlich. Wie obiges Zitat zeigt, werden auch die unterschiedlichen Mentalitäten der Menschen thematisiert. Das geschieht mit einem feinen unterschwelligen Humor und einer Art Augenzwinkern. Passende Metapher und manch erfrischende Formulierung machen das Lesen zum Vergnügen.

Doch die Erbschaft hat auch ihre Schattenseiten. Nicht nur, dass der Tod des Vaters einige Fragen aufwirft, auch Christian bekommt zu spüren, dass gegen ihn integriert wird. Das aber genau beeinflusst seine Entscheidung, das Erbe anzunehmen. Carole, eine ehemalige Mitarbeiterin des Vaters, steht ihm zur Seite.

Sehr ausführlich werden die Protagonisten charakterisiert. Jeder hat seine Stärken und Schwächen, die im Zusammenleben ab und an zu Konflikten führen. Das belebt die Handlung undsorgt für humorvolle Szenen.

Dem Autor gelingt es, die Spannung aufrecht zu erhalten, auch wenn zwischendurch das alltägliche Leben manchmal einen größeren Raum einnimmt als die Frage nach den Tätern.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es hat mich prima unterhalten.