Rezension

Gekürzte Version - zum Glück?

Endzeit, 6 Audio-CDs
von Liz Jensen

Bewertet mit 1.5 Sternen

Liz Jensens bis dato vorletzter Roman "Endzeit" ist in Wahrheit ein Ökothriller. Weshalb daraus ein psychokrimi werden soll, bleibt mir schleierhaft. 

Gabrielle ist eine Psychotherapeutin, die nach einem Autounfall gelähmt ist und auf den Rollstuhl angewiesen ist. Sie tritt eine neue Stelle an, wo sie es mit der speziellen Patientin Bethany zu tun hat (und anscheinend nur mit ihr, denn Zeit für andere Patientinnen hat sie nicht (?)). Bethany ist kein Menschenfreund, das betont sie mehrfach, alles sei ihr egal, und dennoch ist es ihr wichtig, dass ihr und ihren Katastrophen-Prognosen zugehört wird. Diese hat sie, seitdem sie eine elektrokrampftherapie bekommen hat  - und diese wiederum, weil sie in einem Anfall ihre Mutter mit einem Schraubendreher getötet hat; selbstklärend, dass ihr Vater, der zudem Prediger ist - sie seitdem verstoßt. 

Gabrielle ist nicht die einzige Therapeutin von Bethany gewesen; vor ihr hat schon jmd anders versucht, an Bethany ranzukommen, doch schon nach kurzer Zeit wurde sie selbst ein Fall für Psychopharmaka - Gabrielle spürt schon, wie sie selber wankt (so gesehen sind also Psychotherapeuten sehr labile Menschen...). Und Bethany hört nicht auf, zu wiederholen, dass ihr endlich mal zugehört werden solle, obwohl ihr die Menschheit eigentlich egal sei. 

Aber...war das denn nun nicht ein Ökothriller? Tatsächlich kommt Gabrielle mit Hilfe eines Wissenschaftlers auf die unausweichliche Katastrophe, auf der Spur.

Der Grundgedanke ist ganz nett, aber die Autorin, die privat (siehe ihre Twitter-Account) sehr viel auf die globale Erwärmung hinweist, packt einfach zu viel hier rein. 

Nicht gelungen finde ich zu dem die übertriebene Darstellung von Andrea Sawatzki als Sprecherin - das ist für mich klar overacting.

Gelungen ist demnach: die Kürzung des Hörbuches!

3/10 Punkte