Rezension

gelungene Fortsetzung

Kinderklinik Weißensee - Jahre der Hoffnung -

Kinderklinik Weißensee - Jahre der Hoffnung
von Antonia Blum

Bewertet mit 4.5 Sternen

Marlene hat Ihr Medizinstudium abgeschlossen und kehrt als Medizinalpraktikantin an die Kinderklinik zurück, wo auch ihrer Schwester Emma neue, verantwortungsvolle Aufgaben übertragen werden. Als alleinerziehende, 'ledige Mutter' hat sie es doppelt schwer. Das Buch spielt in den letzten Monaten des ersten Weltkrieges und endet im Sommer 1919. Es herrscht Not, die Weimarer Republik entsteht, das Geld verliert täglich an Wert und die 'spanische Grippe' breitet sich aus.

Wie schon im ersten Teil müssen die die Schwestern einige Herausforderungen meistern und Widerstände überstehen. Die Ausnahmesituationen der beiden - die eine hat ein Kind ohne verheiratet (gewesen) zu sein, die andere möchte einen Beruf ausüben, in dem sie als Frau nicht wirklich akzeptiert wird - werden nachvollziehbar dargestellt. Aber auch die Lebenswirklichkeit anderer Frauen kommt nicht zu kurz. Sehr interessant fand ich auch die Einblicke in die Krankenpflege und Behandlungsmethoden dieser Zeit, es hat sich in den vergangenen hundert Jahren doch sehr viel geändert. Und auch wenn mir die 'spanische Grippe' ein Begriff war, habe ich in diesem Buch noch neues darüber erfahren.