Rezension

Gelungene Fortsetzung, bis zum Schluss spannend

Dolphin Dance - Helmut Barz

Dolphin Dance
von Helmut Barz

Bewertet mit 5 Sternen

„Dolphin Dance“ von Helmut Barz ist ein Kriminalroman, der im Sutton Verlag erschienen ist und 446 Seiten inklusive eines Preludes und eines Schlussakkords  im übertragenen Sinne umfasst. Der Buchtitel ist ebenso wie die Kapitel ausgewählt und bezeichnet nach Musikstücken des Jazzmusikers Herbie Hancock. Die jeweilige Betitelung der Abschnitte steht in irgendeinem weitläufigen Zusammenhang mit den Ereignissen, die dort geschehen. Orts- und Zeitangaben ergänzen die Überschriften. Der Krimi trägt den Untertitel „Katharina Klein … zurück in Frankfurt“, der darauf anspielt, dass die Serienheldin Katharina Klein, immerhin handelt es sich hier bereits um den 3. Band der Reihe, nach einem Auslandsurlaub wieder zurück an ihrer Einsatzstätte ist. Das Cover ist entsprechend der Vorgänger in schwarz gehalten mit roter, grauer und weißer Schrift und Piktogrammen, die ebenso wie der Titel in Bezug zum Fall stehen, den Katharina ermittelt. 

Katharina Klein, Mitte 30 und gerade zur Kriminaldirektorin befördert worden, wird in einer informellen Anhörung über die Vorkommnisse der vergangenen Tage befragt, an denen sie in eigener Sache, ohne dazu den Auftrag erhalten zu haben, ermittelt hat. Es ging dabei um die Ermordung ihrer Eltern und ihrer Schwester, die bereits 16 Jahre zurückliegt. Während ihrer Aufklärungsarbeit der letzten Tage hat es einige Tote gegeben, das steht von Beginn der Schilderung an fest. Katharina hat bei ihrer Rückkunft aus dem Urlaub am Flughafen einen Geistesblitz. Plötzlich erkennt sie die Ähnlichkeit eines Mannes, der ihr in ihrem Urlaub übel mitgespielt hat, mit einer Person fest, die sie nach dem Tod ihrer Familie an eben diesem Flughafen abgeholt hat. Dieser Mann behauptet, keine Unschuldigen zu töten. Katharina beginnt damit nicht nur den Täter zu finden, sondern interessiert sich auch dafür, ob diese Aussage auf ihre Familie zutrifft und es daher einen Grund für die Morde gab. Bei den Ermittlungen steht Katharina der Gerichtsmediziner Andreas Amendt zur Seite, der früher mit ihrer Schwester verlobt war und eigentlich der Täter sein sollte.

Obwohl ich die beiden ersten Bände der Reihe nicht gelesen habe, hatte ich keine Mühe der Handlung zu folgen, da der Autor jeweils die interessierenden Fakten im passenden Zusammenhang dem Leser zur Kenntnis bringt. Ich fand den Aufbau der Handlung gelungen und habe mitgerätselt, wer denn nun der Mörder sein könnte. Helmut Barz hat ein Netz von möglichen Tätern geflochten, die unter anderem aus dem direkten Umfeld von Katharina und Andreas kommen. Neben den beiden Protagonisten zeichnet der Autor eigenwillige Charaktere, die dem Leser fast alle sympathisch sind, was es nicht unbedingt einfach macht die Figuren zu mögen, da doch einer von ihnen der Bösewicht sein muss ... Neben der hohen Anzahl Toter, gibt es noch weitere, amüsante und unterhaltsame Übertreibungen als Stilelement, die der Autor einflechtet wie beispielsweise  die  Sprechweise der beiden Spurenermittlungsbrüder, die Schilderung des Ambientes in der Villa des Treuhändlers oder die Summe des Gelds das Katharina zur Verfügung steht.

Bis zum Nachspiel werden die Ereignisse so erzählt, wie sie im Zeitraum vor der Anhörung Katharinas geschehen sind. Doch wenn der Leser nun meint, dass die Puzzlestücke alle an ihren Platz gefallen sind, hat er sich leider geirrt und der Autor legt danach noch das letzte Teilchen an seinen Platz. Insgesamt hat sich der Spannungsbogen bei diesem Krimi bis zum Schluss gehalten und mir hat das Buch sehr gut gefallen, daher empfehle ich es gerne weiter.